Interesse wecken
Intention
Die Schülerinnen und Schüler werden im Rahmen einer unterhaltsamen Geschichte über die Schildbürger, in der diese versuchen, Licht in Eimern in ein fensterloses Haus zu tragen, dazu angeregt, über Licht, seine Beschaffenheit und seine Bedeutung nachzudenken und darüber ins Gespräch zu kommen.
Lernausgangslage
Diese und ähnliche Vorstellungen können Sie erwarten:
- Licht kann man nicht anfassen und aus diesem Grund nicht in einem Sack oder Eimer transportieren.
- Manche Kinder sind sich unsicher, ob Licht nicht doch transportabel sein könnte.
- Licht wird häufig strahlenförmig (z.B. Sonnenstrahlen) oder als ein von der Lichtquelle ausgehender Schein gezeichnet.
- Die Frage nach der Sichtbarkeit von Licht, wird in der Regel von allen Kindern eindeutig bejaht. Die Option, Licht könne unsichtbar sein, ist für sie eine absurde Vorstellung.
- Die Abwesenheit von Licht bedeutet für Kinder nicht zwangsläufig Dunkelheit.
- „Auch in Dunkelheit kann man noch sehen. Die Augen müssen sich nur an die Dunkelheit gewöhnen.“
- „Im Dunkeln kann man insbesondere helle Gegenstände noch gut sehen.“
Mögliche Vorgehensweisen
Einstieg
Die Lehrkraft begibt sich mit den Kindern in einen Raum, der vollständig verdunkelt werden kann. Die Tür muss lichtdicht schließen und es sollten möglichst keine Fenster vorhanden sein, sodass tatsächliche Finsternis erfahren werden kann. (Schlüssellöcher oder Ritzen mit Klebeband abkleben, Uhren mit leuchtendem Ziffernblatt ablegen) Der Raum sollte zunächst beleuchtet sein, um möglichen Ängsten vorzubeugen. Wenn möglich, sollten sich die Kinder bequem im Kreis (z.B. auf Fliesen) setzen können.
Die Lehrkraft kündigt den Kindern an, dass sie nun eine Geschichte über die Schildbürger vorlesen wird. Sie verwendet eine Taschenlampe/ Laterne als Lichtquelle und schaltet das Deckenlicht aus.
Erarbeitung
Die Lehrkraft liest die Geschichte „Die Schildbürger bauen ein Rathaus.“ in Abschnitten vor. An einigen Stellen stoppt sie, lässt die Kinder mutmaßen oder fordert sie zum Gespräch auf. Die Kinder machen Vorschläge, wie die Schildbürger die Dunkelheit in ihrem Rathaus ändern könnten, und diskutieren, inwieweit die Strategie, mit Gefäßen Sonnenlicht in das Rathaus zu schaufeln, erfolgreich sein könnte.
Am Ende der Geschichte mutmaßen die Kinder, was bzw. ob die Schildbürger in ihrem fensterlosen Rathaus etwas sehen konnten. Die Lehrkraft kündigt an, dass sie dies nun überprüfen werden, und löscht die Laterne/ schaltet die Taschenlampe aus. Die Erfahrung absoluter Dunkelheit ist für die Kinder meist etwas vollkommen Neues und Unbekanntes und sollte vorweg zeitlich und inhaltlich eingegrenzt werden, sodass die Kinder vorbereitet sind.
Mögliche Fragen/ Impulse:
- Kannst du deinen Nachbarn sehen?
- Wie viele Finger halte ich in die Höhe?
- Kannst du deine Hand sehen, wenn du sie vor deine Nase hältst?
- Wie fühlst du dich?
- Ist es nachts genauso dunkel wie jetzt gerade?
Abschluss
Zum Abschluss der Erfahrung absoluter Finsternis erhalten die Kinder die Gelegenheit sich im Klassenraum über ihre Erfahrung auszutauschen. Sie können diese durch eine Zeichnung zu der Situation in der Finsternis oder zu der Geschichte bildlich festhalten.