Nachdenkfragen
Intention
Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich im Rahmen der Unterrichtsreihe immer wieder zu Nachdenkfragen zum Thema „Kunststoffe“ aus und begründen ihre Meinung.
Mögliche Vorgehensweisen
Bei den Nachdenkfragen handelt es sich um einen wiederkehrenden Unterrichtsbaustein, der ritualisiert bei vielen oder sogar allen Sequenzen der Unterrichtsreihe als Einstieg oder Ausklang hinzugenommen werden kann. Die Fragen regen die Kinder an, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese in Diskussionen mit den anderen Kindern zu begründen. Diese Gespräche sollten nicht länger als fünf Minuten dauern.
Einstieg
Einstieg im Sitzkreis:
- Vorlesen der Nachdenkfrage
- Frage und ggf. ein Impulsbild werden in den Kreis gelegt.
Erarbeitung
- In festen Gruppen (zum Beispiel den Tischgruppen) diskutieren die Kinder über die Frage und formulieren dabei ihre Meinung.
- Zeit: Ca. 3-5 Minuten.
Abschluss
- In der Reflexionsphase wird per Zufallsprinzip ein Kind aus jeder Gruppe ausgewählt, das seine eigene oder die vorherrschende Meinung der Gruppe, in nur einem Satz nochmal für alle zusammenfasst. Je nach Frage kann auch eine Daumenabfrage stattfinden.
- Über die Zeit werden auf verschiedenfarbigen Pappen Vor- und Nachteile des Werkstoffs Plastik gesammelt.
Schüleräußerungen aus der Erprobung 1
Schüleräußerungen aus der Erprobung zur Frage „Trägt Plastik zum Wohl des Menschen bei oder ist es eher eine Bedrohung und Gefahr?“
- „Also das ist eher eine Gefahr, auch für den Menschen, denn wenn es zum Beispiel keine Tiere oder Fische mehr gibt, dann ist das auch schlecht für den Menschen. Außerdem ist das ja auch schlecht, wenn irgendwann überall im Meer nur noch Müll ist.“
- „Also, Plastik ist eine Gefahr, aber es geht auch gar nicht ohne Plastik, denn so viele Sachen bestehen aus Plastik und wenn man kein Plastik hätte, dann wäre das auch richtig blöd. Dann gäbe es ja fast gar nichts mehr. Zum Beispiel gäbe es dann keine Spielzeuge mehr oder auch keine Plastiktüten für den Müll. Trotzdem ist Plastik aber auch schädlich für die Fische.“
- „Ich finde Plastik ist eine Gefahr, weil dann alle Lebewesen, die Fische essen, auch vom Plastik vergiftet werden.“
- „Es ist blöd, weil die Tiere, so wie Schildkröten, die können daran auch ersticken. Ich finde es halt doof, weil bei diesem Film, da hat man ja auch gesehen, da ist auch überall Plastikmüll und da kann man sich auch dran verletzen. Aber Plastik ist auch was Gutes, was ganz Gutes, denn sonst muss ich mich langweilen. Alles, was ich am liebsten spiele, ist aus Plastik. Auch Handys und Fernseher und alles.“
- „Plastik ist ja vielleicht ein bisschen praktisch, aber manchmal kann man einfach auch ein Glas nehmen, zum Beispiel beim Joghurtbecher. Plastikbecher sind schon auch ein bisschen Verschwendung. Andere Sachen kann man aber nicht so gut austauschen.“
Schüleräußerungen aus der Erprobung 2
Schüleräußerungen aus der Erprobung zur Frage „Wie wäre dein Leben, wenn Plastik nicht erfunden worden wäre? Wäre dein Leben besser oder schwieriger?“
- „Schwieriger, weil man dann ganz viel nicht hat. Zum Beispiel kein Lego oder keine Anziehsachen.“
- „Schwieriger: Wir hätten auch kein Handy.“
- „Wir haben entschieden, das wäre schlecht, weil wir dann auf Papierhockern sitzen müssten und die Häuser müssen aus Holz sein und das Leben wäre dann sehr sehr sehr sehr schwierig. Es gäbe dann auch gar nichts Elektronisches.“
- „Für uns wäre es dann schwierig. Es gäbe dann kein Lego und keine Technik.“
Schüleräußerungen aus der Erprobung 3
Schüleräußerungen aus der Erprobung zur Frage „Was ist das Gegenteil von Plastik/ Kunststoff?“
- „Alles Natürliche. Wälder, Meere oder sowas. Das ist halt natürlich. Das stellt die Erde selber her und Plastik, das stellen die Menschen halt mit Fabriken künstlich her.“
- „Holz oder Stoff oder so andere Naturprodukte oder Bioprodukte.“
- „Kunststoff ist etwas, das nicht von der Natur hergestellt wurde. Aber eigentlich besteht ja alles aus Naturprodukten, denn Kunststoff wird ja aus Erdöl hergestellt. Aber man braucht eben dann keine Fabriken oder so, wenn man zum Beispiel einen Tisch nur aus Holz herstellt.“
- „Das Gegenteil sind natürliche Produkte: Das ist Holz oder Blätter oder Erdöl, Wasser oder Obst oder Baumwolle oder Erde oder Wiese.“
Tipps und Stolpersteine aus der Erprobung
- Solch offene Gespräche sollten entweder bereits geübt sein oder sorgfältig eingeführt werden.
- Wichtig ist eine ruhige Gesprächsatmosphäre, in der jeder zu Wort kommt. Es kann sinnvoll sein, eine Gesprächsreihenfolge oder einen Gesprächschef festzulegen. Dies sorgt dafür, dass alle reihum drankommen und sich an die Gesprächsregeln halten.
- Es ist sinnvoll, die Fragen je nach Unterrichtsthema der Einheit passend auszuwählen. Aber auch ein freies Ziehen der Karten ist denkbar.
- Alternativ können diese Gespräche in Murmelphasen im Sitzkreis durchgeführt werden.
Material aus der Erprobung
- Impulsbild
- Nachdenkfragen (Ideen teilweise entnommen: Michalik & Schreier (2006): Wie wäre es, einen Frosch zu küssen?, Westermann Verlag)
Angestrebtes Unterrichtsergebnis
Die Schülerinnen und Schüler bilden sich ihre eigene Meinung zum Thema „Kunststoffe“ und tauschen sich in Diskussionen mit anderen darüber aus.