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optional: Was passiert, wenn Meereis und Inlandseis schmelzen?

Intention

Die Schülerinnen und Schüler lernen die Meer- und Inland-Eisschmelze als Folgen der Erderwärmung kennen. Sie setzen sich aktiv mit den Folgen der Eisschmelze auseinander, indem sie eigenständig ein Experiment planen und durchführen.

Lernausgangslage

Die Lernausgangslage bezogen auf die Methodik der Stunde kann sehr unterschiedlich sein. Je nachdem, ob die Kinder bereits eigenständig experimentiert haben oder bisher durch Vorgaben eher angeleitet wurden, sollte das Lernangebot an die jeweiligen Voraussetzungen angepasst werden. Inhaltlich kann davon ausgegangen werden, dass die Unterschiede der Meer- und Inland-Eisschmelze nur in Ausnahmefällen bekannt sind, sodass das Potential für eigenständige Entdeckungen sehr groß ist.

Mögliche Vorgehensweisen

Einstieg

  • Als Einstieg kann die Wiederholung der Begriffe „Treibhauseffekt“, „Erderwärmung“ und „Klimawandel“ aus der vorherigen Stunde dienen. Es wird besprochen, dass die Erderwärmung dazu führt, dass das Eis auf der Erde immer schneller schmilzt.
  • Den Kindern wird der Ausblick auf die Stunde gegeben, dass sie selbst als Forscher arbeiten werden und ein eigenes Experiment planen und durchführen sollen, um herauszufinden, wozu die Schmelze von Meereis und von Inlandeis führen kann. Dazu wird zunächst besprochen, worin der Unterschied zwischen Meereis und Inlandeis besteht.
  • Anschließend wird gemeinsam die Fragestellung für das Experiment entwickelt. (Zum Beispiel: Was passiert mit dem Meeresspiegel, wenn das Meereis schmilzt? Was passiert mit dem Meeresspiegel, wenn das Inlandeis schmilzt?).
  • Es sollte ebenfalls Wert darauf gelegt werden, zu besprechen, wie Forscher arbeiten. Je nach Lernausgangslage sollte der Forscherkreislauf eingeführt und besprochen oder wiederholt werden. Zudem sollten Kriterien erarbeitet werden, die ein gutes Experiment ausmachen. Diese können beispielsweise sein:
    • Das Experiment kann die Fragestellung beantworten.
    • Das Experiment ist wiederholbar.
    • Es gibt eine gute Planung, sodass das Experiment nachvollziehbar für andere wird.
    • Das Experiment ist zuverlässig und es kommt bei Wiederholung zum gleichen Ergebnis.
    • Die reale Welt wird in klein abgebildet.
    • Das Experiment kann Aussagen über den Verlauf in der realen Welt machen.
  • Nach den ersten gemeinsamen Überlegungen können diese mit dem Plakat „Kriterien für ein gutes Experiment“ abgeglichen werden. Ggf. kann das Plakat erweitert oder verändert werden. Damit sich die Kinder während der folgenden Arbeitsphase und Reflexion an den festgelegten Kriterien orientieren können, sollte das Plakat in der Klasse aufgehängt und/oder den einzelnen Gruppen ausgeteilt werden.

Durch die Teilung in Planung und Durchführung der Experimente bietet es sich an, die Arbeitsphase in zwei Teile zu gliedern, die an unterschiedlichen Tagen stattfinden.

Erarbeitung I

  • Die Planung der Experimente erfolgt in Gruppenarbeit. Dabei wird besprochen, wie das Experiment gestaltet werden soll. Das Ergebnis dieser Phase wird im Entdeckungsheft schriftlich und/oder in Form von Skizzen festgehalten.
  • Ebenfalls überlegen die Gruppen, welches Material für die Durchführung benötigt wird und von zu Hause mitgebracht werden kann. Material, das nicht eigenständig beschafft werden kann, wird in eine ausgehängte Liste eingetragen. Die Lehrkraft kann dieses Material entweder zentral beschaffen oder mit den Kindern über Alternativen nachdenken.
  • Als Unterstützung während dieser Phase können Tippkarten helfen mit der Frage: „Wie könntest du … im Modell darstellen?“

Erarbeitung II

  • Im zweiten Teil erfolgt die Durchführung der Experimente in Gruppenarbeit. Die Lehrkraft steht vor allem beratend zur Seite. Gruppen, die ihre Experimente gestartet haben, können parallel zur Beobachtungsphase im Entdeckungsheft die Aufgabe zur Bedeutung der Farben bei der Eisschmelze lösen (sofern die optionale Unterrichtssequenz 6b übersprungen wird) oder eigenständig zu selbst gewählten Fragen forschen.
  • Anschließend werten die Gruppen ihre Experimente aus und halten ihre Entdeckungen schriftlich fest. Die Gruppen versuchen zudem Erklärungen für die Beobachtungen zu finden und die Forschungsfrage aus dem Einstieg zu beantworten.

Abschluss

  • Zum Abschluss der Stunde können mehrere Gruppen ihre Experimente und ihre Entdeckungen vorstellen.
  • Gemeinsam werden die Experimente mithilfe der zuvor festgelegten Kriterien reflektiert und die Ergebnisse zur Beantwortung der Forscherfrage genutzt.

Angestrebtes Unterrichtsergebnis

  • Die Schülerinnen und Schülern können die Meer- und Inland-Eisschmelze als Folgen des Klimawandels benennen, voneinander unterscheiden und Auswirkungen beschreiben. Zudem erweitern sie ihre Kompetenzen im eigenständigen Planen und Durchführen von Experimenten.

Alternative für den Distanzunterricht:

Analog zum Präsenzunterricht sollte auch im Distanzunterricht der Unterschied zwischen Meereis und Inlandeis zusammen mit der Einführung des Fachbegriffs „Meeresspiegel“ vorab besprochen werden. Zur Vorbereitung der eigenständigen Versuchsdurchführung sollte darüber hinaus für die Kriterienfestlegung guter Experimente genügend Zeit in einer gemeinsamen Videokonferenz eingeplant werden. Das Experiment kann daraufhin von jedem Kind selbstständig mit Materialien aus dem Haushalt geplant und durchgeführt werden. Ggf. können sich die Kinder in Kleingruppen während der Planung der Experimente austauschen. Idealerweise dokumentieren die Kinder ihre Versuche mit Fotos und ggf. Videos und ergänzen diese Dokumentation durch das Anfertigen einer eigenen Skizze. Die Reflexion sollte wiederum analog zum Präsenzunterricht erfolgen.