Ausflug in den Wald
Intention
Die Schülerinnen und Schüler erleben den Wald bei Naturerlebnisspielen mit allen Sinnen. Um ihre Forscherfragen beantworten zu können, sammeln sie Materialien im Wald, fertigen genaue Zeichnungen an und dokumentieren ihre Beobachtungen.
Lernausgangslage
- Kinder, die selten bis nie den Wald besuchen
- Kinder, die häufig im Wald sind und vielfältige Naturerfahrungen haben
- Bäume in der Wohn- und Schulumgebung
- Anknüpfung an den Unterricht der vorangegangenen Schuljahre
Vorbereitung der Exkursion
Hinweise und Tipps zur Planung finden Sie auch hier.
- Die Exkursion muss terminlich abgestimmt und bei der Schulleitung angemeldet werden.
- Die Eltern werden mithilfe eines Elternbriefs über das Vorhaben informiert und organisatorische Fragen werden geklärt.
- Der Fahrt- bzw. Fußweg wird herausgesucht. Ggf. müssen Fahrkarten gekauft werden (Finanzierung klären).
- Eine Erste-Hilfe-Tasche und eine Notfall-Telefonliste sollte mitgenommen werden.
- Das Material wird gepackt (siehe Material für den Waldausflug).
Mögliche Vorgehensweisen
Vor dem Start der Exkursion in der Schule
Die Schülerinnen und Schüler wiederholen die Regeln, die bei einem Ausflug in den Wald gelten.
Erlebnispädagogischer Spiele für das Erleben des Waldes
Im Folgenden ist eine Sammlung sinnvoller erlebnispädagogischer Spiele für das Erleben des Waldes mit allen Sinnen aufgeführt (entnommen aus „Cornell, Joseph: Mit Cornell die Natur erleben: Naturerfahrungsspiele für Kinder und Jugendliche - Der Sammelband, Verlag an der Ruhr 2006). Diese können auch in gekürzter Form bei dieser Exkursion zum Einsatz kommen. Die Arbeit zu den Forscherfragen sollte in jedem Fall stattfinden.
Erlebnispädagogischer Spiele für das Erleben des Waldes
Wegespiel: Bäume zählen
Vor allem für Kinder in der Stadt ist es interessant zu sehen, dass auch dort viele Bäume wachsen. Die Kinder erhalten dazu die Aufgabe, bis zur Ankunft am Ziel die Bäume am Straßenrand zu zählen.
Wer bin ich?
Bei der Ankunft am Waldrand bietet sich für den verbleibenden Weg das Spiel: Wer bin ich? an. Dazu erhält jedes Kind eine Karte mit einem Gegenstand/ einer Pflanze oder einem Tier zum Thema „Wald“, das ihm mit einer Wäscheklammer an der Kapuze befestigt wird. Auf dem Weg hat jedes Kind die Aufgabe zu erraten, welcher Gegenstand, Pflanze oder Tier es ist. Dabei dürften nur „Ja/ Nein-Fragen“ gestellt werden (zum Beispiel: „Bin ich grün?“ „Bin ich groß?“). Am Ziel angekommen, erhalten diejenigen Kinder, die ihre Karten nicht erraten konnten, von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Tipps, um zu einer Lösung zu kommen. Da der Schwerpunkt der Unterrichtsreihe auf dem Thema „Baum“ liegt, bietet es sich an, verschiedene Baumarten und Baumbestandteile in das Spiel mit aufzunehmen.
Baumbestimmungsübung
Im Wald angekommen, können die Kinder versuchen, die sie umgebenden Bäume anhand von Fundstücken zu bestimmen. Die Baumkartei aus Sequenz 1 kann als Bestimmungshilfe dienen. Mehr Bäume sind in den Heften des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, „Entdecke den Wald“ aufgeführt, die kostenfrei beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bestellt werden können. Bei den Bestimmungsübungen sollen die Kinder ihre Entscheidungen für eine bestimmte Baumart immer begründen.
Suchspiele
Um den Wald mit allen Sinnen zu entdecken, bieten sich Suchspiele an. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dazu eine Liste, auf der verschiedene Dinge aufgeführt sind, die im Wald gefunden werden können. Die Kinder versuchen, diese Dinge jeweils zu zweit zu finden. Dabei werden sie, im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung, auch auf die Müllproblematik aufmerksam gemacht. Gefundener Müll sollte ebenfalls aufgesammelt und richtig entsorgt werden.
Auf der Suche mit der Lupe
Um die Kinder an das genaue Hinschauen heranzuführen, erhalten sie die Aufgabe, ein kleines Stück Waldboden ganz genau mit der Lupe zu betrachten und so „kleine Entdeckungen“ zu machen. Das ist interessant, weil es im Wald, vor allem auf dem Waldboden, viele kleine Tiere gibt, die so gefunden werden können.
Mein Lieblingsbaum
Bei dieser Übung suchen sich die Kinder einen Baum der Umgebung als ihren „Lieblingsbaum“ aus. Diesen sollen sie in Ruhe genau betrachten und ertasten. Die Schülerinnen und Schüler werden ermutigt, „ihrem“ Baum zuzuhören, indem sie sich eine Weile an den Stamm setzen und die Augen schließen. Was haben sie dabei empfunden oder gehört?
So groß sind die Wurzeln
Da die Wurzeln der Bäume meist verborgen sind, ist es besonders wertvoll, im Wald auf einen umgestürzten Baum zu stoßen, bei dem man die Wurzeln einmal genau betrachten kann. Gibt es keinen, können die Kinder sich um den Baum herum in etwa dem Radius der Baumkrone um den Baum aufstellen, um die Fläche der Wurzeln ungefähr zu veranschaulichen.
Tipps und Stolpersteine aus der Erprobung
- Ggf. ist es notwendig, einzelne Gruppen beim Finden geeigneter Objekte zur Beantwortung ihrer Forscherfrage zu unterstützen.
- Die Möglichkeit, die Fragen im Wald zu beantworten, unterscheiden sich in den Gruppen erheblich. Während die Gruppe mit der Frage „Wie wächst der Baum?“ viele Beispiele finden kann (Samen, Keimlinge, junge und alte Bäume), wird die Gruppe „Wie atmet der Baum?“ deutlich weniger Möglichkeiten finden, die Frage vor Ort zu beantworten. Bei der Erprobung hat diese Gruppe sich vor allem mit Blättern beschäftigt und diese mit der Lupe genau untersucht.
- In vielen Regionen ist es möglich, Waldexkursionen mit einem Förster zu unternehmen. Wichtig ist allerdings, dass die Kinder die Möglichkeit erhalten, zu ihren Forscherfragen zu arbeiten. Zudem ist es sinnvoll, auch hier das Thema „Bäume“ in den Mittelpunkt zu stellen.
Material für den Waldausflug
- Lupen (möglichst für alle Kinder)
- Müllbeutel
- Klemmbretter mit leeren Blättern und Planungsbögen aus Sequenz 2 für die 5 Gruppen und den Arbeitsblättern
- ggf. Bestimmungshefte (z.B.: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Entdecke den Wald – Die kleine Waldfibel, Berlin 2018)
- Baumkartei
- Stifte/ Federmäppchen der Kinder
- Maßband
- Zollstock
- Astschere
- ggf. 5 iPads, sonst Handy der Lehrkraft zum Erstellen von Fotos
- Wäscheklammern
- Karten mit Bildern zum Thema Wald/ Bäume, geeignet ist auch das Puzzle aus Sequenz 1
- Arbeitsblätter
- Schuhkartons für gesammelte Materialien
- Zeitungen und Bücher zum Pressen der Blätter/ Blattpressen
Angestrebtes Unterrichtsergebnis
Die Kinder machen vielfältige Erfahrungen im Lebensraum Wald und sammeln Fundstücke, machen Beobachtungen und dokumentieren diese im Hinblick auf ihre Forscherfragen.