Dämmen mit Luft
Intention
In einem kleinen Versuchszirkel (Phänomenkreis) testen die SuS die isolierende Wirkung von Luft, indem sie dieselben Materialien jeweils mit und ohne Lufteinschluss verwenden.
Lernausgangslage
An dieses Vorwissen/Vorerfahrungen können Sie anknüpfen:
Falls das Thema Luft im 1./2. Schuljahr schon behandelt wurde, haben die SuS ein Verständnis dafür, dass Luft Platz einnimmt und 'etwas ist'.
Einige Kinder kennen vermutlich Beispiele für eingeschlossene Luft (z.B. den Luftballon, die Brottüte, die man aufpusten und anschließend platzen lassen kann, die Luftmatratze, Fahrradreifen). Dass die Luft aber eine isolierende Wirkung hat, ist ihnen in der Regel nicht bewusst.
Mögliche Vorgehensweisen
Einstieg
In der Kreismitte stehen die Versuchsmaterialien zu zwei der vier Stationen zum Thema 'Luft isoliert'.
Die SuS werden aufgefordert, die Unterschiede der zu vergleichenden Materialien herausstellen (einmal mit eingeschlossener Luft, einmal ohne).
Das Vorgehen an den Stationen und das Ausfüllen des Versuchsprotokolls wird geklärt.
Gemeinsam wird eine Vermutung formuliert, welche Unterschiede die Kinder beim Fühlen erwarten.
Erarbeitung
Die SuS führen paar- oder gruppenweise die 4 Versuche durch und füllen dazu jeweils ein Versuchsprotokoll aus.
Organisatorisch sind hier verschiedene Möglichkeiten denkbar:
- Stationen sind jeweils 2-3 Mal aufgebaut mit Sitzmöglichkeiten, die Kinder durchlaufen sie im eigenen Tempo.
- Da die Stationen wenig Material umfassen, können sie auch einfach weitergegeben werden. Das kann im eigenen Tempo oder aber jeweils nach einem akkustischen Signal erfolgen.
Abschluss
Die Ergebnisse der 4 Versuche und die Beobachtungen und Erfahrungen der SuS werden thematisiert. Dabei sind wichtige Aspekte:
- Was haben die 4 Versuche gemeinsam?
- Was ist ähnlich/anders?
Falls dieser Schritt zu komplex ist oder die SuS noch an Einzelheiten aus den Versuchen hängen, macht es Sinn, alle Versuche einzeln zu betrachten. Der Zusammenhang zur anfänglich gemeinsam formulierten Vermutung kann hergestellt werden.
Manchmal kann es auch nötig sein, nochmal intensiv herauszuarbeiten, wo genau und wie die Luft eingeschlossen ist.
Mögliche Transferaufgabe: Was passiert, wenn ich statt der niedrigen Temperatur eine Hohe Temperatur in Form einer Wärmflasche habe? Funktioniert die Isolationswirkung hier auch?
Tipps und Stolpersteine aus der Erprobung
Alle 4 Versuche/Phänomene sind einfach mit Haushaltsgegenständen herzustellen und benötigen nur wenig Zeit bei der Durchführung.
Das Prinzip aller 4 Stationen ist, dass jeweils dasselbe Material einmal mit und einmal ohne Lufteinschluss miteinander verglichen wird. Bei allen Versuchen ist deutlich fühlbar, dass die niedrigen Temperaturen durch die nicht mit Luft gefüllten Dinge direkter an die Hand dringen. Der Unterschied 'mit Lufteinschluss' und 'ohne Lufteinschluss' sollte beim Einstieg bereits deutlich werden. Für Erwachsene ist dies recht schnell erkennbar, für viele Kinder nicht. Besonders bei der Wellpappe sollte der Blick geschärft und der Lufteinschluss thematisiert werden. Bei der Noppenfolie hingegen ist es sehr offensichtlich.
Die Durchführung der Versuche selber ist mit den Stationenkarten und dem Material hinreichend deutlich.
Station Plastikbeutel:
Benötigt werden zwei Gefrierbeutel, einer komplett ohne Luft, einer 'aufgepustet'. Gefrierbeutel mit Reißverschluss eignen sich gut, weil man sie problemlos mehr und weniger befüllen kann. In den luftgefüllten Beutel sollte man nicht zu viel Luft pusten, da die Kinder ansonsten den großen Abstand zum Kühlakku als Grund für das 'warme' Gefühl benennen. Am besten vorher austesten, wie wenig man benötigt, um einen beeindruckenden Effekt zu spüren. Wenn die Kühlakkus frisch aus dem Gefrierfach oder der Kühltasche kommen, halten sie ihre Temperatur ausreichend lange.
Station Wellpappe:
Um die Materialien, auch farbmäßig, sehr vergleichbar zu halten, haben wir ein dünnes Einpackpapier doppelt genommen (links, ohne Lufteinschluss) und ein ebenso großes Stück Wellpappe (rechts, mit Lufteinschluss) damit verglichen. Doppelt gelegt haben wir das Einpackpapier, damit es auch eine gewisse, vergleichbare Dicke hat. Wie bereits oben beschrieben, muss hier der Blick der Kinder gezielt auf die eingeschlossene Luft gelenkt werden.
Station Noppenfolie:
Zwei gleich große Trinkgläser werden mit Noppenfolie umwickelt. Die eine Folie hat ganz normal luftgefüllte Bläschen, die andere wurde bei geringen Temperaturen unter einem Handtuch ausgebügelt, so dass sie völlig luftfrei ist. Die Gläser werden gleich hoch mit Wasser gefüllt. Außerdem kommen in jedes Glas 2 Eiswürfel. Dies muss bei jedem Stationswechsel erneuert werden, da die Würfel schnell schmelzen. Um die Eiswürfel in der Klasse aufbewahren zu können, eignen sich Thermoskannen.
Station Plastikflasche:
Für diesen Versuch schneidet man von zwei großen (z.B. 1,5 Liter) und einer kleineren (z.B. 1 Liter) PET-Flaschen den oberen teil mit dem Flaschenhals ab. In eine der beiden großen Flaschen stellt man die etwas kleinere aufgeschnittene Flasche hinein und verschließt den Zwischenraum am Rand mit dickem Klebeband. Auch hier wird kaltes Wasser sowie Eiswürfel eingefüllt (siehe Versuche oberhalb). Bei diesem Aufbau ist die eingeschlossene Luft für manche Kinder auch nicht so direkt ersichtlich. Während der Stationenarbeit sollte man diesen Versuch besonders im Auge behalten und gegebenenfalls Hilfestellung geben.
Angestrebtes Unterrichtsergebnis
Die SuS können ihre unmittelbaren Erfahrungen bezüglich der isolierenden Wirkung von eingeschlossener Luft gegenüber Material ohne Lufteinschluss beschreiben. Sie können die vier Versuche miteinander in Beziehung setzen ("Das ist wie bei …....., da fühle ich auch/ist auch.....").
Am Ende steht die Erkenntnis, dass es sich dort, wo eingeschlossene Luft ist, wärmer anfühlt als bei dem anderen Material.