Transport einer Wasserkiste
Intention
In Gruppenarbeit entwickeln die SuS Ideen zum Transport eines schweren Gegenstands (Wasserkasten), indem sie ihr zuvor erworbenes Wissen reflektieren und anwenden.
Lernausgangslage
Die Kinder bringen Alltagserfahrungen darüber mit, dass für den Transport besonders schwerer Gegenstände oft Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Hinzu kommen ihre Erkenntnisse über Hebel, Rollen und Rampen aus der gesamten Unterrichtsreihe.
Mögliche Vorgehensweisen
Einstieg
Einstieg im Sitzkreis:
- Impuls der Lehrerin: „Ihr sollt heute eine Wasserkiste von meinem Kofferraum bis in den Klassenraum transportieren. Ihr dürft die Kiste beim Transport nicht anfassen. Macht euch die Arbeit mit unseren gelernten Tricks so einfach wie möglich. Materialien, die ihr für diese Aufgabe nutzen könnt, sind Rollbrett, Rollen, Bretter und Seilchen.“
- Die SuS entwickeln erste Ideen.
Schüleräußerungen aus der Erprobung
„Ich würde das Rollbrett nehmen und die Wasserkiste draufstellen. Dann kann man ein Seil festbinden und ziehen.“
„Man kann auch die Rollen und ein Brett benutzen. Dann muss man immer ein Stück rollen und dann vorne wieder davor legen.“
„Die Treppe ist schwierig. Mit den Brettern hier kann man das so drauflegen auf die Treppe. Das ist dann wie eine Rampe. Und dann würde ich die Wasserkiste auf das Rollbrett stellen und hochziehen. Also zwei Sachen auf einmal: Eine Rampe und die Rollen.“
„Ich würde die Kiste auf der Treppe besser tragen. Man kann die ja auf das Brett stellen, damit man sie nicht anfassen muss.“
Erarbeitung
- In Gruppenarbeit diskutieren und entwickeln die SuS Ideen für den ihnen zugeteilten Streckenabschnitt und planen, welches Material sie dafür benötigen. Die Ideen werden auf einem Arbeitsblatt festgehalten.
- Zwischenreflexion (optional), in der die Vorschläge auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft und diskutiert werden
Transport
- Die Sus transportieren in Kleingruppen die Wasserkiste auf der Grundlage der vorab entwickelten Ideen und Materialien. Dabei erproben sie verschiedene Lösungen unter Berücksichtigung vorher besprochener Sicherheitsregeln.
- Die anderen Gruppen beobachten den Transport mithilfe von Beobachtungsaufträgen.
- Die Lehrerin unterstützt die einzelnen Gruppen.
Abschluss
Die SuS beschreiben und reflektieren ihre Vorgehensweise und diskutieren die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ideen.
Schüleräußerungen aus der Erprobung
1. Vergleich: Rollbrett oder „lose“ Rollen unter einem Brett (wie bei Versuch)
- „Das Rollbrett geht schneller. Da sind die Rollen ja auch festgemacht. Ich würde das Rollbrett nehmen.“
- „Aber das andere geht auch. Nur manchmal rollt das Brett da runter, wenn man zu langsam ist. Es ist eben langsamer.“
- „Es würde besser gehen, wenn man mehr Rollstäbe hätte. Das wäre stabiler. Die Ägypter haben das ja auch so gemacht.“
2. Vergleich: Rampe oder auf Brett tragen auf der Treppe
- „Bei der Rampe musste man das alles gut festhalten, aber es hat gut geklappt.“ Das war dann wie bei den Rollen und dem Brett. Wenn eine Rampe zu Ende war, musste man die wieder davor legen. Das ging nicht so leicht.“
- „Aber wir, also ich und … konnten die Kiste dann alleine hochziehen an dem Seil. Für das Tragen waren es 6 Kinder, weil das so schwer war.“
- „Das Tragen ging dafür schneller, weil wir das Brett ja nicht wieder davor legen mussten.“
- „Bei den Ägyptern glaube ich trotzdem, dass sie die Rampen genommen haben. Die konnten die ja fest bauen. Der Stein war ja noch viel schwerer und da hätte man dann super viele Leute zum Tragen gebraucht.“
- „Und die Rollen haben die auch auf jeden Fall genommen. Ohne ist es voll schwer.“
Tipps und Stolpersteine aus der Erprobung
- Wichtig ist die Regel, dass die Wasserkiste nicht angefasst werden darf. Das erhöht den Spielcharakter und erfordert kreative Lösungen.
- Um am Ende der Unterrichtseinheit Vergleiche ziehen zu können, sollten die Gruppen, die für ähnliche Streckenabschnitte planen, möglichst vielfältige Lösungen finden.
- Der Transport über eine Treppe erfordert besonders den Einsatz von Hilfsmitteln, wie Rampen oder Rollen. Er sollte daher auch in der Strecke vorkommen.
- Beim Transport über eine Treppe auf die Sicherheit achten: In der Erprobung wurden drei „Sicherheitskinder“ eingesetzt, die im Falle eines Abrutschens den Kasten aufhalten sollten. Auch die Rampen wurden von mehreren Kindern festgehalten, damit nichts verrutschen konnte.
- Wichtig: Wasserflaschen aus Plastik, nicht aus Glas!
- Je länger die Rampenbretter, desto einfacher ist der Transport.
- Je mehr lose Rollen vorhanden sind, desto besser gelingt der Transport ohne Rollbrett.
- Um die Aufmerksamkeit der Zuschauerkinder zu erhalten, sind Beobachtungsaufträge wichtig: „Machen sich die Kinder die Arbeit mit den Hilfsmitteln leichter? Welche Hilfsmittel werden benutzt? Wie funktioniert die Lösung der Gruppe?“
- In der Reflexionsphase verteidigt jede Gruppe ihr Vorgehen. Dadurch ergibt sich eine angeregte Diskussion über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Vorgehensweisen
Material aus der Erprobung
- Rollbrett, Bretter, Seilchen, Rollen
- Wasserkasten
- Arbeitsblätter
- Lernspurplakate
- Wortmaterial siehe Wortspeicher
Abschluss der Unterrichtsreihe
Die SuS betrachten die Arbeitsergebnisse der Reihe und reflektieren, was sie gelernt haben und wie sie dabei vorgegangen sind. Sie fassen ihre gewonnen Erkenntnisse zusammen und beantworten erneut die Ausgangsfrage der Reihe bzgl. des Pyramidenbaus. Die Erkenntnisse vom Wasserkastentransport werden genutzt, um abschließende Rückschlüsse auf ein mögliches Vorgehen der alten Ägypter beim Pyramidenbau zu ziehen.
Angestrebtes Unterrichtsergebnis
Einfache Maschinen erleichtern die Arbeit.