Kompetenzorientierung
Neuer Lehrplan 2021
Die Kompetenzerwartungen sind entnommen aus: Grundschullehrplan Sachunterricht für NRW (2021)
Technik, digitale Technologie und Arbeit
Technische und digitale Entwicklungen
Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase
Die Schülerinnen und Schüler:
- benutzen gebräuchliche (auch digitale) Werkzeuge und Materialien sachund sicherheitsgemäß
- erklären die Funktion ausgewählter, auch digitaler, Werkzeuge und Geräte für die Arbeitswelt
Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4
Die Schülerinnen und Schüler:
- untersuchen den Aufbau und die Funktion einfacher technischer Geräte aus ihrem Alltag und beschreiben ihre Wirkungsweise
- beschreiben – auch durch den Einfluss der Digitalisierung – die Entwicklung von Werkzeugen und Maschinen
- bewerten technische und digitale Entwicklungen im Hinblick auf die individuelle und die gesellschaftliche Bedeutung
Medienkompetenzen
Perspektivrahmen
Die Kompetenzbeschreibungen sind entnommen aus: GDSU (2013): Perspektivrahmen Sachunterricht. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn.
Technische Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen
1. Technik konstruieren und herstellen
Das Konstruieren und Herstellen von technischen Objekten gehört zu den zentralen technischen Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen. Es umfasst das Verstehen einer Aufgabe oder eines Problems, das Entwerfen einer Lösung unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen, das Planen des Fertigungsprozesses und die Fertigung sowie gegebenenfalls die Optimierung der Problemlösung. Kinder konstruieren bzw. fertigen auf verschiedenen Kompetenzniveaus: Zu unterscheiden sind einfache und komplexe Aufgabenstellungen, Fertigungsprozesse mit mehr oder weniger Hilfen sowie nachvollzogene und selbst entwickelte Lösungsentwürfe und technische Experimente. Über das eigene Konstruieren und Herstellen entwickeln Kinder Interesse für technische Funktionen und Zusammenhänge.
Die Schülerinnen und Schüler können
- technische Lösungen erfinden bzw. nach-erfinden, d.h. einfache technische Problem- bzw. Aufgabenstellungen erfassen, entsprechende Ansätze für Lösungen entwerfen, realisieren und optimieren sowie dabei die zur Verfügung stehenden Mittel und Bedingungen berücksichtigen (z.B. ein Fahrzeug mit guten Rolleigenschaften konstruieren)
- technische Experimente durchführen oder selbst entwickeln bzw. sich an der Entwicklung beteiligen sowie die Ergebnisse der Experimente auswerten (z.B. Tragfähigkeit einer Balkenbrücke mit unterschiedlich hohen Randprofilen überprüfen)
2. Technik und Arbeit erkunden und analysieren
Technische Gegenstände, Abläufe sowie Arbeit und Berufe begegnen den Kindern in ihrer alltäglichen Umgebung. Häufig jedoch sind Funktionen und Abläufe verdeckt bzw. erschließen sich erst bei aufmerksamer Beobachtung oder Untersuchung. Kinder sollen an einfachen Gegenständen und überschaubaren Abläufen technische Funktionsweisen, den Ablauf von Herstellungsverfahren und Arbeitsprozessen erkunden und verstehen, Einblicke in unterschiedliche Berufsfelder und Arbeitsbedingungen erhalten und Interesse für Technik und die Arbeitswelt entwickeln. Hier sind in besonderem Maße Verknüpfungen zur sozialwissenschaftlichen Perspektive gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler können:
- einfache mechanische Gegenstände (z.B. Luftpumpe, Fahrradklingel, Taschenlampe, Handbohrmaschine, Salatschleuder) untersuchen und ihre Funktionsweisen erkennen (z.B. das Hebelprinzip bei Wippe, Waage, Kran, Hammer, Flaschenöffner; Getriebeübersetzungen beim Fahrrad oder Handquirlgerät; feste und lose Rollen beim Kran oder Flaschenzug)
4. Technik bewerten
Technisches Handeln verfolgt das Ziel, einen angestrebten Zweck zu erreichen. Technische Produkte und Problemlösungen sind deshalb im Hinblick auf den angestrebten Zweck zu beurteilen. Auch Qualität, Ökonomie, Machbarkeit und die Originalität der technischen Lösung sind wichtige Bewertungskriterien für technisches Handeln. Technische Produkte und Problemlösungen wirken zudem auf Mensch und Umwelt ein - durch Veränderung von Lebens- und Arbeitsweisen wie durch Umweltbelastungen. Insofern ist technisches Handeln immer auch vor dem Hintergrund unerwünschter Wirkungen zu bewerten. Kinder können an einfachen, ausgewählten Beispielen erste Kompetenzen im Bewerten des eigenen technischen Handelns wie auch im Bewerten technischer Entwicklungen erwerben. Hier sind im besonderen Maße Bezüge zur sozialwissenschaftlichen Perspektive gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler können:
- technische Problemlösungen im Hinblick auf den technischen Zweck, Materialökonomie und Originalität vergleichen und bewerten (z.B. selbst gebaute Papierflieger, Brücken, Fahrzeuge)
- die Bedeutung technischer Entwicklungen und Erfindungen für den Menschen bewerten (z.B. Buchdruck, Brücken, Computer, Fahrzeuge und Flugzeuge, Nachrichtenübermittlung, Papierherstellung, Rad) und ihre - auch ambivalenten - Folgewirkungen für Mensch und Umwelt einschätzen (z.B. Arbeitserleichterung, Informationsweitergabe, Transporterleichterung, aber auch Umweltbelastung durch erhöhten Energiebedarf, Arbeitslosigkeit durch Wegfall von Berufen, wie z.B. beim Setzer)
5. Technik kommunizieren
Die Kommunikation von Ideen zur Lösung technischer Aufgaben/ Probleme, das Lesen von Arbeitsanweisungen sowie die Dokumentation von Konstruktionsergebnissen, erschlossenen Funktionsweisen, Herstellungsprozessen und Arbeitsabläufen erfordern technikspezifische Kommunikations- und Verarbeitungsformen. Die sprachliche Darstellung allein reicht häufig nicht aus - Demonstrationen, technische Sachzeichnungen sowie deren Beschriftungen ergänzen bzw. ersetzen sie. Kinder lernen an einfachen Beispielen, ihre Ideen sprachlich und zeichnerisch verständlich darzustellen und zu diskutieren, Erfasstes zu beschreiben sowie Ergebnisse zu dokumentieren. Die (noch nicht notwendigerweise technisch genormte) Zeichnung als Mittel der Darstellung wird sowohl in der Phase der Problemlösung als auch bei der Präsentation von Ergebnissen genutzt. Die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit wird gefördert, da sich das Dargestellte auf Handlungen, Erfahrungen und Gegenstände stützen kann.
Die Schülerinnen und Schüler können:
- Anleitungen lesen, verstehen und umsetzen sowie einfache Anleitungen selbst verfassen
Technische Themenbereiche / Konzepte
2. Werkzeuge, Geräte und Maschinen
Die Erfindung und Nutzung von Werkzeugen, Geräten und Maschinen gehört zu den genuinen menschlichen Kulturleistungen. Im Verlaufe der technischen Entwicklung wurden technische Mittel differenziert und optimiert. Diese Entwicklung ist eng mit der Entwicklung von Fertigungstechniken und Berufen verbunden. Kinder sollen nicht nur den sach- und sicherheitsgerechten Umgang mit Werkzeugen sowie einfachen Geräten und Maschinen erlernen, sondern auch die Funktionsprinzipien sowie die Entwicklung von Werkzeugen und Maschinen kennenlernen. In diesem Themenbereich sind in besonderem Maße Verknüpfungen zur historischen Perspektive gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler können:
- gebräuchliche Werkzeuge benennen, ihre Funktionsweise beschreiben und ihren Einsatzbereich darstellen sowie Werkzeuge verschiedenen Berufen zuordnen (z.B. die Werkzeuge des Zimmermanns, Maurers)
- die Funktionsweise und den Nutzen von Getrieben in Geräten und Maschinen der Alltagswelt (z.B. Brotschneidemaschine, Handbohrmaschine, Handrührgerät, Salatschleuder, Dosenöffner, Fahrrad) analysieren
- Funktionsprinzipien einfach aufgebauter Geräte und Maschinen zur Bewältigung vorgegebener Aufgaben (z.B. Kran mit Seilwinde und Rollen, Sägemaschine, Bleistiftanspitzmaschine, Scheibenwischanlage, durch Wind- oder Wasserkraft angetriebene Getreidemühle) erfinden, realisieren (z.B. unter Nutzung technischer Baukästen), zeichnerisch darstellen und bewerten
- die Entwicklung und Optimierung von Handwerkzeugen (z.B. Hammer, Säge) sowie ihre Weiterentwicklung zu Maschinen (z.B. vom Handbohrer zur elektrischen Bohrmaschine, vom Waschbrett zur Waschmaschine) und die damit verbundenen Veränderungen für Arbeitstätigkeiten nachvollziehen und darstellen
5. Technische Erfindungen
Technik war in Vergangenheit und ist in Zukunft eine Geschichte von Erfindungen. Am Beispiel exemplarischer Erfindungen und ihrer jeweiligen Erfinderinnen und Erfinder sollen deren Bedeutung für das Leben und Arbeiten der Menschen nachvollzogen werden. Technische Erfindungen sollen dabei als menschliche Leistung erkannt und in ihren geschichtlichen und sozialen Kontext eingeordnet werden. Eigenes Erfinden soll zudem bei Schülerinnen und Schülern dazu beitragen, ein Bewusstsein der eigenen technischen Fähigkeiten zu entwickeln. In diesem Themenbereich sind in besonderem Maße Verknüpfungen zur historischen Perspektive gegeben.
Die Schülerinnen und Schüler können:
- eigene Erfindungen planen, zeichnen, bauen, optimieren, bewerten und darstellen (z.B. im Rahmen einer Erfinderwerkstatt)
- wichtige technische Erfindungen (z.B. Rad, Papier, Buchdruck, Fahrrad, Telefon, Glühlampe, Auto, Scheibenwischer, Computer) nachvollziehen und in ihrer Bedeutung für die Menschen erfassen sowie Erfinder und ihre Erfindungen an ausgewählten Beispielen darstellen
- Auswirkungen von Erfindungen auf das Leben und Arbeiten der Menschen in der jeweiligen Zeit erkennen und bewerten (z.B. bzgl. erwünschter und nicht erwünschter Auswirkungen) sowie die kulturelle Leistung von Erfindungen für unser Leben würdigen
Leistungsfeststellung und -bewertung
Beobachtungsbogen
Sprachsensible Unterrichtsgestaltung