Trocknen
Intention
Die Schülerinnen und Schüler werden durch verschiedene Impulsfotos dazu angeregt, über Trocknungsvorgänge in ihrer Lebenswelt nachzudenken und Vermutungen anzustellen, was mit dem Wasser während eines Trocknungsprozesses passiert.
Lernausgangslage
Die Kinder erleben Trocknungsprozesse alltäglich, nach dem Duschen oder Baden, im Schwimmbad, bei nasser Kleidung und in vielen weiteren Situationen. Einigen Kindern fällt es schwer, eine Antwort, auf die Frage „Was passiert mit dem Wasser?“ über das „Trocknen“ hinaus zu finden. Viele verwenden synonym zu „trocknen“ das Wort „verschwinden“. Recht eindeutig scheint den meisten Kindern, dass die Sonne oder Wärme eine wichtige Rolle in dem Prozess spielt.
Teilweise besteht bei Kindern ein „Versickern“-Konzept, was für diese die meisten Trocknungsvorgänge mit „Das Wasser geht in den jeweiligen Stoff hinein.“ erklärt. So erscheint es manchen Kindern logisch, dass das Wasser bei nassen Haaren in die Kopfhaut einzieht und bei nasser Wäsche in die Kleidung selbst. Da sich dieses Konzept insbesondere auf das Versickern von Regen im Boden stützt, sollte man zunächst Impulsbilder rund um Regen und Pfützen vermeiden.
Je nach Alter und Vorerfahrungen werden im Außenraum auch schon vereinzelt Vermutungen geäußert, bei denen das Wasser in die Wolken oder in die Luft verschwindet. Auch Konzepte, in denen das Wasser irgendwie in Pflanzen (insbesondere Bäume) geht, werden von Kindern gerne aufgegriffen oder übernommen. Aus diesem Grund eignen sich für den Einstieg vor allem Fotos, die sich auf Innenräume beziehen.
Mögliche Vorgehensweisen
Einstieg
Einstieg im Halbkreis
Impuls:
- Fotos von nasser Wäsche und trockener, gefalteter Wäsche
- Fotos von nassen Haaren und trockenen Haaren
Die Kinder sehen verschiedene Impulsbilder und können sich frei dazu äußern. Sie beschreiben diese und stellen im Gespräch heraus, dass es sich um Situationen handelt, in denen etwas trocknet.
Die Lehrperson fokussiert das Gespräch auf den Prozess der Trocknung und regt die Kinder dazu an, darüber nachzudenken, was mit dem Wasser in den Haaren und in der Kleidung beim Trocknen passiert. Dazu zeigt sie die Forscherfrage „Was passiert mit dem Wasser?“.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, ihre Vermutungen zu den Impulsbildern sowie zu weiteren Situationen aufzuschreiben.
Erarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler stellen in Einzelarbeit Vermutungen darüber an, was in den jeweiligen Trocknungssituationen passiert. Ihnen werden drei Situationen auf einem Arbeitsblatt vorgegeben. Darüber hinaus sollen sie weitere Trocknungssituationen aufschreiben und beschreiben, wie der Prozess in diesen abläuft.
Alternative Vorgehensweise:
Alternativ bietet sich für die Arbeitsphase auch ein Placemat oder eine Arbeit mit offeneren Plakaten, auf denen die Vermutungen festgehalten werden, an.
Abschluss
Abschluss im Halbkreis
Das Impulsfoto „nasse Haare“ sowie die Wortkarte „Ich vermute, dass…“ werden gezeigt. Die Kinder stellen vor, welche jeweiligen Vermutungen sie aufgeschrieben haben. Die Lehrperson hält die verschiedenen Vermutungen auf einem Plakat fest.
Im Anschluss erhalten die Kinder die Gelegenheit, weitere Situationen vorzustellen, in denen ein Trocknungsprozess stattfindet, und dazu ihre Vermutung zu äußern.
Abschließend wird der Lerngruppe ein Glas mit etwas Wasser gezeigt. Gemeinsam wird darüber nachgedacht, ob und was mit dem Wasser in den nächsten Tagen passieren wird. Der Wasserstand wird markiert und das Glas auf die Fensterbank gestellt.
Schüleräußerungen aus der Erprobung
Material aus der Erprobung
Material zum Download
Ergänzendes Material
Video und Arbeitsblätter können auch für Selbstlernphasen genutzt werden.