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Gibt es den Klimawandel wirklich?

Intention

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Positionen von Klimawandelleugnern auseinander und erkennen dabei, wie wichtig es ist, bei der Suche nach Informationen zum Klimawandel auf seriöse Informationsquellen zurückzugreifen. Sie verstehen, dass die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern vertrauenswürdige Informationen liefern und setzen sich bei der Interpretation von Diagrammen zum Anstieg der Lufttemperatur und der CO2-Konzentration in der Luft selbstständig mit wissenschaftlichen Daten auseinander.

Lernausgangslage

Die Schülerinnen und Schüler sind mit dem Internet groß geworden, nutzen häufig verschiedene soziale Medien und informieren sich alltäglich im Netz. Unklar ist jedoch, ob sie sich mit dem Wahrheitsgehalt von Informationen im Internet und mit der Unterscheidung seriöser und nicht-seriöser Quellen auseinandersetzen. Mit der Interpretation von Diagrammen sollten die Viertklässler bereits im Mathematikunterricht erste Erfahrungen gemacht haben. Die Fragen aus dem Entdeckungsheft helfen ihnen, die Diagramme schrittweise zu lesen und zu interpretieren.

Mögliche Vorgehensweisen

Einstieg

Einstieg im Sitzhalbkreis vor der Tafel

  • Die Lehrkraft zeigt ein Impulsbild mit den Aussagen von Befürwortern wissenschaftlich belegter Entwicklungen und Leugnern des menschengemachten Klimawandels und stellt die Frage: Was sagst du dazu?
  • Die Kinder tauschen sich über die verschiedenen Meinungen aus und sagen, was sie glauben.
  • Die Lehrkraft stellt dazu weitere Impulsfragen: Einige Menschen glauben an den Klimawandel, andere nicht. Woher weiß man, was stimmt? Wo würdest du dich informieren? Wo findet man gesicherte Informationen?
  • Im gemeinsamen Gespräch wird thematisiert, dass man gerade im Internet viele verschiedene Informationen findet. Hier kann jeder schreiben, was er will, auch wenn er sich mit dem Thema nicht gut auskennt. Besonders auf den Plattformen der sozialen Medien verbreiten sich Falschmeldungen und nicht belegte Thesen besonders schnell. Die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern, die ihre Ergebnisse gegenseitig prüfen, diskutieren und über seriöse Medien veröffentlichen, liefern hingegen Informationen, denen man vertrauen kann. Diese Veröffentlichungen findet man auch im Internet, muss sie aber von irreführenden Falschmeldungen unterscheiden lernen.
  • Die Lehrkraft leitet zur Arbeitsphase über: Wir wollen heute mithilfe von wissenschaftlichen Daten herausfinden, ob es Hinweise auf den Klimawandel gibt, indem wir uns Klimadiagramme vom Deutschen Wetterdienst und vom Bundesumweltamt anschauen.

Erarbeitung

In Partnerarbeit bearbeiten die Kinder die Aufgabe Nr. 21 aus dem Entdeckungsheft, indem sie Klimadiagramme zur Entwicklung der Lufttemperatur in Deutschland und der ganzen Welt auswerten. Dabei lenken die Fragen aus dem Entdeckungsheft die Aufmerksamkeit der Kinder auf zentrale Bereiche und helfen beim Verständnis und der Interpretation der Diagramme.

Abschluss

  • Die beiden Diagramme aus dem Entdeckungsheft werden nacheinander auf dem Smartboard (oder möglichst groß ausgedruckt im Sitzkreis) gezeigt. Gemeinsam wird geklärt, was auf den Diagrammen gezeigt wird und was die verschiedenen Farben bedeuten. Beim zweiten Diagramm sollte zudem darauf eingegangen werden, welche Werte auf den Achsen abgelesen werden können. Geleitet durch die Fragen aus dem Entdeckungsheft berichten die Kinder, was sie auf den Diagrammen erkennen konnten. Fragen werden geklärt. Bei der gemeinsamen Besprechung wird deutlich, dass es sowohl in Deutschland als auch auf der ganzen Welt in den letzten Jahren immer wärmer wurde.
  • Anknüpfend an die zweite Sequenz (Wetter oder Klima) wird die Notwendigkeit, das Wetter mindestens 30 Jahre lang zu beobachten, um Aussagen über das Klima machen zu können, mithilfe der Diagramme erörtert. Bei beiden Diagrammen ist zu erkennen, dass es durchaus kurzfristige Schwankungen der Lufttemperatur von Jahr zu Jahr gibt (erkennbar z. B. an den einzelnen bläulichen Deutschlandkarten in der letzten überwiegend tiefroten Dekade oder an der Zickzacklinie der weltweiten Temperaturkurve). Dennoch zeigen beide Diagramme, dass die Lufttemperatur tendenziell immer weiter ansteigt.
  • Abschließend wird den Kindern auf dem Smartboard ein weiteres Diagramm präsentiert, das den ansteigenden CO2-Ausstoß der letzten Jahre zeigt. Gemeinsam werden auch hier die Werte auf den Achsen betrachtet und das Diagramm interpretiert. Außerdem wird die Beziehung zu den beiden bereits bekannten Diagrammen zum Temperaturanstieg hergestellt: Die Lufttemperatur wird immer höher, die CO2-Konzentration in der Luft steigt immer weiter an. Welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Welche Erklärung kennst du dafür schon?
  • Optional: Gemeinsam kann ein Video geschaut (YouTube-Video) werden, in dem Aussagen von Klimawandelleugnern wissenschaftlich begründet widerlegt werden. Dabei ist es wichtig, dass im Nachgang die verschiedenen Argumente besprochen und die Fragen der Kinder thematisiert werden.
  • Optional: Gemeinsam wird die Karikatur „Klimawandel gibt es nicht“ von Gerhard Mester betrachtet und besprochen

Wochenplanarbeit oder Hausaufgabe

  • Sollten Kinder nicht fertig geworden sein oder Schwierigkeiten bei der Interpretation der Diagramme gehabt haben, können sie die Aufgabe 21 aus dem Entdeckungsheft überarbeiten.

Angestrebtes Unterrichtsergebnis

  • Die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass wissenschaftliche Forschungsergebnisse vertrauenswürdige Informationen zum Klimawandel liefern. Sie setzen sich bei der Interpretation von Diagrammen zur Temperatur und der CO2-Konzentration der Luft selber mit wissenschaftlichen Daten auseinander.

Alternative für den Distanzunterricht:

Die entsprechenden Seiten im Entdeckungsheft sind so konzipiert, dass sie von den Kindern selbstständig bearbeitet werden können. Die Reflexion sollte gemeinsam erfolgen, z.B. im Rahmen einer Videokonferenz. Dabei sollten die Diagramme von der Lehrkraft präsentiert werden. Insbesondere das Diagramm zum CO₂-Ausstoß, dass sich nicht im Entdeckungsheft befindet, sollte allen Kindern für die gemeinsame Reflexion zur Verfügung gestellt werden.