optional: Interessendifferenzierte Recherche/Schülerreferate
Intention
Indem die Schülerinnen und Schüler in PA/ GA Lerngegenstände im thematischen Spektrum Bionik nach eigenem Interesse auswählen, recherchieren und präsentieren, werden ihre Lernbedürfnisse und Fragehaltung angeregt und ihre Lerninteressen gefördert.
Lernausgangslage
Die SuS sind in der Einstiegssequenz über Buchauslagen, Bildmaterial und ggf. Kinderseiten im Internet verschiedenen Themen der Bionik begegnet und haben Fragen und Interessenschwerpunkte formuliert. Sie kennen damit auch erste Fundstellen für weitere eigene Recherchen.
Sie besitzen Vorkenntnisse hinsichtlich der Präsentation von Lernergebnissen im Klassenverband.
Mögliche Vorgehensweisen
Im Planungsstrang "Interessendifferenzierte Recherche / Schülerreferate" arbeiten die SuS in Kleingruppen zu einem frei gewählten Thema aus dem Feld der Bionik. Dabei werden die Gruppen unterschiedlich viel Zeit brauchen; die Präsentation der Referate wird über den gesamten Zeitraum verteilt. In einer Unterrichtsstunde werden maximal 2 Referate gehalten.
Die Vorgehensweise des Unterrichts lässt sich in 5 Phasen einteilen:
1. Themen finden, Gruppen bilden
Die Lehrkraft stellt die Aufgabe vor, ein Referat im thematischen Spektrum Bionik auszuarbeiten:
- freiwillig,
- in Gruppen- oder Partnerarbeit,
- Dauer: 5-10 Minuten,
- PA oder GA (max. 4 Kinder),
- Auswahl bildlicher Darstellungen / Gestaltung eines Plakates zum Referat,
- zu einem bionischen Thema freier Wahl,
- Termin des Referats wird mit der Lehrerin abgestimmt.
Die Kinder haben Gelegenheit, an einem Büchertisch Anregungen zu finden.
Gemeinsam werden thematische Interessen für Referate gesammelt und erste Überlegungen zur Gruppenbildung angestellt. Die Lehrkraft unterstützt mit Angeboten, basierend auf spontanen Interessenbekundungen der ersten Klassenunterrichtssequenz, z. B.:
- Wie hält sich der Eisbär warm?
- Wie fängt man den Nebel ein? - Der Nebeltrinker-Käfer in der Wüste Namib
- Wie klebt der Gecko ohne Klebstoff? - Das haarige Geheimnis des Geckos
- Knochen - Das ideale Vorbild für den Leichtbau
- Der Traum vom Fliegen - Otto Lilienthal und die ersten Fluggleiter
- ...
Die Referatgruppen werden festgelegt.
2. Recherche und Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte
Einstieg im Sitzkreis; Vorstellung der Referatsgruppen.
"Heute nehmen wir uns vor ..."
Gruppenarbeit
Die SuS recherchieren in Büchern (Seiten mit Post-Its kennzeichnen) und im Internet (empfohlene Seiten des jeweiligen Themas und Suchmaschine www.fragfinn.de oder www.blinde-kuh.de)
Die SuS reflektieren bei der Erarbeitung und später bei der Aufbereitung des Referats für die Klassenkammeraden implizite 3 Aspekte:
- 'Das fand ich interessant.'
- 'Das war neu für mich.'
- 'Das könnte meine Klassenkammeraden interessieren.'
Es entstehen erste schriftliche Zusammenfassungen.
Je nach Bedarf bietet die Lehrkraft einen Exkurs 'Sinnentnehmendes Lesen' an (z.B. wichtige Passagen farbig unterstreichen; Arbeit mit dem Wörterbuch)
Mit einzelnen Gruppen können Versuche zum bionischen Schwerpunkt (vgl. Referat Nebeltrinker-Käfer) nach Anleitung durchgeführt werden.
Zwischenreflexion
Smilie-Rückmeldung zur Arbeit in den Gruppen
... uns fehlt noch für die Weiterarbeit (Bilder/ weitere Infos/ ...)
Checkliste:
- Ich habe Texte zu meinem Thema gelesen und auch verstanden
- Ich habe die wichtigsten Punkte kurz aufgeschrieben
- ich habe Bilder ausgewählt, die wir dazu zeigen können
3. Gestaltung der Präsentation
Zu Beginn regt die Lehrkraft eine Besprechung möglicher Formen der Präsentation an, z.B.:
- Lernplakate
- Kombination mit kurzen Filmsequenzen?!
- Bildfolge, zu der frei gesprochen wird
- ...
Bei Bedarf wird ein Exkurs angeboten zum Thema: Wie gestalte ich ein Lernplakat? (Große Überschrift/ Schriftgröße; Bilder; Sehr kurze Texte; Verteilung auf dem Plakat)
Gruppenarbeit zur Gestaltung der Präsentation bzw. Fortführung der Recherchearbeit
4. Referat üben
Sitzkreis - Erste Besprechung zum Thema "Ein Referat halten"
Erarbeitung von Kriterien für ein gutes Referat
- Text vorher üben
- Klar und deutlich sprechen
- Gruppenarbeit: Aufteilung. Wer übernimmt welchen Teil der Präsentation?
- Zum Abschluss des Referats: Das hat uns besonders interessiert/ besonders gefallen.
Referate in Gruppenarbeit üben (evtl. Treffen außerhalb der Schulzeit, nachmittags, in der Lernzeit im Ganztag etc.)
Falls noch nicht geschehen, wird die Reihenfolge der Referate abgestimmt
5. Referat präsentieren / Feedback geben und annehmen
Bevor die ersten Referate vorgestellt werden noch folgende grundlegende Regeln für den Ablauf besprochen:
- Während des Referates werden keine Fragen gestellt.
- Kinder die das Referat halten sprechen laut und deutlich.
- Alle wenden sich beim Vorstellen des Referates der Klasse zu.
Nach der Vorstellung des Referates können alle Kinder der Klasse Fragen zum Vortrag stellen.
Rückmeldung zum Abschluss:
- 'Das hat mir gut gefallen'
- 'Mein Tipp für dich/ euch'
Die Feedbacks erfolgen beim ersten Mal mündlich; in den folgenden Sequenzen bekommen die Kinder zunächst einen Zettel, auf dem jeder individuell zu den beiden Aussagen etwas notiert, dann werden die Rückmeldungen kurz vorgetragen (Dopplungen werden vermieden).
Ggf. Terminabsprachen für weitere Referatsthemen.
Tipps und Stolpersteine aus der Erprobung
Rechnen Sie mit "zu langen" Vorträgen!
In der Erprobung wurde das erste Referat zum Thema "Knochen - Vorbild für den idealen Leichtbau" präsentiert. Diese erste Präsentation dauerte fast eine ganze Schulstunde, da Sila sich sehr intensiv vorbereitet hatte und die Kinder auch viele Fragen zum Referat stellten. Die angedachten 10-15 Minuten waren zu knapp bemessen. Für die Kinder der Klasse war diese Präsentationsphase dennoch wichtig zum einen, da Sila das Referat interessant aufbereitet hatte (mit Bildern, Beispielen, Plakat) und zum anderen um noch einmal die Kriterien für ein gutes Referat herauszuarbeiten.
Feedback und Reflexion lassen sich nutzen, um für alle nachfolgenden Referate Verbesserungen zu erzielen.