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StopMotion-Filme per App erstellen

Das Anschauen von Zeichentrickfilmen spielt in der Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern eine bedeutende Rolle. Daher ist den meisten Kindern StopMotion durch das Betrachten von Trickfilmen bereits vertraut. Die Einbindung dieser Technik in den Sachunterricht ermöglicht es, medienspezifische Kompetenzen und sachunterrichtliche Inhalte miteinander zu verbinden und damit dem Perspektivrahmen Sachunterricht gerecht zu werden. Insbesondere das Erstellen von eigenen Medienprodukten steigert die Motivation der Lernenden, hilft Inhalte zu vertiefen und lässt sowohl kooperative als auch inklusive Lernformen zu. Die StopMotion-Technik eröffnet vielfältige Möglichkeiten, Lernergebnisse zu visualisieren und zu veranschaulichen.

StopMotion-Technik

Mit der kostenfreien App „StopMotion Studio“ können Schülerinnen und Schüler ohne großen Aufwand Trickfilme und Erklärvideos selbstständig produzieren und so vielfältige Themenbereiche und Fachinhalte kreativ umsetzen. Die kostenpflichtige Pro-Version bietet erheblich mehr Funktionen und Speicher-Möglichkeiten. Für den Unterricht ist aber auch die kostenfreie Version ausreichend.

Zur Einarbeitung der Lehrkraft in die App eignet sich folgendes Erklärvideo (Youtube-Link).

Mit dieser Anwendung kann der gesamte Produktionsprozess mit nur einem Gerät durchgeführt werden. Die App ist für Tablets mit iOS- oder Android-Betriebssystem verfügbar.

Bei der StopMotion-Filmtechnik wird eine große Anzahl an Einzelbildern von Figuren oder Materialien zu einer Videosequenz zusammengeführt. Die einzelnen Fotos unterscheiden sich lediglich durch minimale Veränderungen, die an den Figuren bzw. Materialien vorgenommen werden. Wenn die einzelnen Bilder im Anschluss mit schneller Frequenz, also vielen Bildern pro Sekunde, abgespielt werden, nimmt unser Auge diese als zusammenhängende Bewegung, einen Film, wahr. Dieser Effekt basiert auf der Tatsache, dass das menschliche Auge schnelle Bildfolgen ab einer bestimmten Frequenz aufgrund seiner Trägheit nicht mehr trennen kann und daher beim Betrachter die Illusion einer flüssigen Bewegung entsteht. Die Wahrnehmungsgrenze des menschlichen Auges liegt bei etwa 16, klassische Kinofilme haben 24 und moderne Computerspiele bis zu 240 Bilder pro Sekunde. Die Standard-Einstellung der StopMotion-App liegt bei 3-5 Bildern pro Sekunde.

Die StopMotion-Technik wurde bereits in frühen Trickfilmen verwendet und wird in einer weiterentwickelten Art und Weise auch in der heutigen Zeit noch eingesetzt. Aus der Menge der verschiedenen Möglichkeiten, einen StopMotion-Film zu entwickeln, bieten sich für Kinder im Grundschulalter im Besonderen Puppen- oder Legetrickfilme an. Letztere sind zweidimensionale Filme, bei denen die Akteure von den Schülerinnen und Schülern selbst gezeichnet werden (Beispiel auf Youtube). Im Gegensatz dazu sind Puppentrickfilme dreidimensionale Filme, die Spiel- oder Knetfiguren in Bewegung setzen (Beispiel auf Youtube).

Produktionsschritte zum Trickfilm:

  • Bei der Erstellung eines Trickfilms können die folgenden Produktionsschritte als Orientierung für die Kinder dienen:
  • Inhaltliche Hinführung (Geschichte des Films, Theorie, erste Übungen, …)
  • Vor-Produktion (Filmidee, Storyboard erstellen, ggf. Basteln von Hintergründen, …)
  • Film-Produktion (Szene aufbauen, Bilder aufnehmen und zusammenfügen, …)
  • Nachbereitung (Ton einfügen/anpassen, Vor- und Abspann bearbeiten, …)
  • Zusätzlich sollten Kriterien für einen guten Trickfilm erarbeitet werden, an denen sich die Kinder bei der Erstellung ihrer Filme orientieren können und sollen. Diese können auch für unterstützende Partnerbewertungen, Selbsteinschätzungen und die abschließende Bewertung durch die Lehrkraft eingesetzt werden.

Mit der App „StopMotion Studio“ arbeiten

Um einen Trickfilm mit StopMotion zu erstellen, wird beim Öffnen der App zunächst ein neues Projekt angelegt. Danach erscheint der Bearbeitungsmonitor. Über diesen erfolgt die Bildaufnahme, sobald der rote Knopf betätigt wird. Anschließend können die Figuren ein kleines Stück weiterbewegt werden, bevor das nächste Foto aufgenommen wird. Dieser Vorgang wird bis zum Ende der gewünschten Szene wiederholt. Die App verbindet die Bilder abschließend zu einem Video. Für ein präzises Arbeiten ist die Nutzung der Überblendungs-Funktion zu empfehlen. Während man die Figur für das nächste Bild verschiebt, kann man sehen, wie diese im vorherigen Bild positioniert war. Je genauer gearbeitet wird, desto fließender wirken die Bewegungen später im fertigen Film. Je nachdem, ob die Figuren in 2D oder 3D gestaltet sind (s.o.), eignen sich für die Aufnahme der Bilder unterschiedliche Kamerawinkel. Werden flache Pappfiguren eingesetzt, empfiehlt es sich, von oben zu filmen. Bei 3D-Szenen wird von der Seite gefilmt. In beiden Fällen ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kamera sich nicht bewegt. Für die Aufnahmen sollten deshalb Stative oder Trickfilmboxen genutzt werden. Trickfilmboxen können aus Plastik-Transportboxen hergestellt werden. Dazu wird in den Boden ein Kameraloch gebohrt und eine Seitenwand herausgesägt. Die Kiste wird dann verkehrt herum über den Bildausschnitt gestellt. Um Bildausschnitte zu erweitern, können die Boxen (z.B. mit Büchern) hochgebockt werden. Dabei eignen sich Trickfilmboxen vor allem für von oben aufgenommene 2D-Filme. Zudem ist es wichtig, auf eine gute Beleuchtung zu achten und den Kindern ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen.

Steckbrief Stop Motion:

  • Kostenlose App für iOS und Android
  • Die kostenlose Grundversion ist für das Erstellen von Sachfilmen in der Grundschule ausreichend
  • Kostenpflichtige Zusatzfunktionen können mit der Pro-Version erworben werden
  • Anwendung auf dem Tablet oder Smartphone nutzbar. Es empfiehlt sich die Nutzung des Tablets wegen des größeren Bildschirms.
  • Deutschsprachige Navigation, durch bekannte Symbole selbsterklärend
  • Nützliche Funktionen: Tonaufnahme, Auslöser timen, Überblendung des vorherigen Bildes, Rasterlinien, Speichern und Teilen

Die Methode im Unterrichtsbeispiel:

Arbeiten mit StopMotion-Filmen:

"Der Traum vom Fliegen"

"Schulregeln als Trickfilm“