Das Internet – Geschichte und Technik
Unbestritten ist das Internet als Kommunikationsmittel aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Damit ist es sinnvoll, ein gewisses Grundverständnis über die Funktionsweise zu besitzen und von einem reinen Anwender zum wissenden Nutzer zu wechseln.
Historie
Die Idee, Computer miteinander zu verbinden, stammt von Forschern aus den USA der 70er Jahre. Sie vernetzten ihre Großrechner, um Forschungsergebnisse schneller austauschen zu können. Privatpersonen besaßen damals noch keine Computer (bzw. es gab noch keine PCs). Kurz darauf wurde ein Sendeprotokoll (IP = Internetprotocol) entwickelt, mit sich unabhängig vom System Daten austauschen ließen. Hauptanwendung wurde dann das Versenden von Emails. Das hatte später große Folgen: Heute werden täglich 200.000.000.000 Emails verschickt.
1993 erfand Tim Berners-Lee das World-Wide-Web (www), dass es auch privaten Nutzern ermöglichte, auf das Internet zuzugreifen. Schon 1984 wurde das DNS (Domain-Name-System) entwickelt, damit alle Nutzer einer eindeutigen Adresse (IP-Adresse, eine vielstellige Zahl) zugeordnet werden können. Wegen der Handhabbarkeit ordnet man diesen Nummern aber Echtnamen und Domainen zu (z.B. www.google.de). Offiziell untersteht dieses System dem US-Handelsministerium.
Heute ist die Nutzung von Social-Media-Plattformen in den Vordergrund gerückt. Die Nutzer benutzen heute fast ausschließlich Webbrowser (HTTP - Programme die den Zugriff ermöglichen)) und können mit diesen fast alle Inhalte des Internet abrufen.
Gesellschaftliche Aspekte
Viele Experten halten das Internet für eine ähnliche Veränderung des Informationswesens wie vor Zeiten der Buchdruck. Das bedingt große Veränderungen im alltäglichen Leben. Das Internet bietet jeder und jedem Zugang zu fast jeglicher Information. Allerdings sind diese Informationen nicht immer geprüft und gut recherchiert (oder sogar mit Absicht falsch). Deshalb sind Fehlinformationen (Fake-News) genauso schnell verbreitet wie echte Nachrichten mit entsprechenden gesellschaftlichen Folgen. Gesetzliche Regelungen sind im Internet schwer zu integrieren (aber nicht unmöglich) und es ist ein aktuelles Problem. Was noch gelöst werden muss.
Technik
Das Internet besteht aus Netzwerken unter unterschiedlicher administrativer Verwaltung, hauptsächlich:
- Providernetzwerke, an die private Nutzer angeschlossen sind
- Firmennetzwerke (Intranet)
- Universitäts- und Forschungsnetzwerke
Die sind im Kern physikalisch durch Glasfaserkabel verbunden (auch Überseekabel), die durch Router gesteuert werden. Die Router leiten die Daten an die richtige Stelle. Glasfasern besitzen eine enorme Übertragungskapazität und natürlich die größtmögliche Übertragungsgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit ca. 330000 km/s), da die Daten als Lichtimpulse gesendet werden. Zur Vorstellung der Kapazität: 2005 wurde etwa 3% genutzt.
An der Peripherie des Netzes (die sogenannte letzte Meile) werden die Daten dann über Kupferkabel oder über Funk übertragen. Das schränkt die Kapazität und Geschwindigkeit für den Nutzer deutlich ein. Daher ist es wichtig, staatliche Einrichtungen (Schulen!) mit Glasfaserverbindungen zu versorgen.
Man unterscheidet Client-Rechner für private Nutzung und Server (Großrechner) für die Internetdienste und Webseiten. Provider betreiben (kommerziell) Server, um ihre Dienste gegen Bezahlung anbieten zu können. Die Verbindung zu den Nutzern wird durch Router hergestellt. Auch Webseitenanbieter nutzen Server für ihre Angebote. Alle Anfragen im Internet laufen über DNS-Server, um eindeutige Zuordnungen möglich zu machen. Diese IP-Adressen-Datenbank ist über viele öffentliche Server verteilt. Wichtig ist, dass die Daten in diesem Netzwerk beliebige Wege gehen können, um somit immer den schnellsten Weg (Umweg) zu wählen. Das Internet beansprucht heute fast 5% des weltweiten Stromverbrauchs. Zurzeit nutzt etwa jeder zweite Mensch dieses Netzwerk.