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Gesundes Frühstück - Fachwissenschaftliche Grundlagen

Im vorgeschlagenen Unterricht werden mehrere Fachbereiche beleuchtet. Neben der Zusammensetzung eines ausgewogenen Frühstücks wird auch die notwendige (Hand-)Hygiene in den Blick genommen sowie die Wirkung von Spülmittel (Tenside / Seife) im Versuch betrachtet. 

Ernährung:

  • Nur 50 Pro­zent der Kinder zwi­schen sechs und elf Jahren nehmen ein Früh­stück vor der Schule ein.
  • Für die Entwicklung eines günstigen Ernährungsverhaltens ist die Erfahrung von Wohlbefinden und Genuss ebenso wichtig wie das Wissen über eine gesunde Ernährung. Der Einübung und der Thematisierung von Ernährung kommt im Kindesalter eine besondere Bedeutung zu, da Ernährungsgewohnheiten zu den stabilsten Verhaltensweisen des Menschen gehören und in frühen Lebensphasen festgelegt werden.
  • Großen Wert sollte auf die richtige Auswahl der Pausenmahlzeiten gelegt werden. Zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke erhöhen den Glukosewerte im Blut sehr schnell, doch kurze Zeit später folgt häufig ein massiver Abfall des Zuckerspiegels, was zu Konzentrationsstörungen führen kann.
  • Ein gesundes Frühstück enthält vier Komponenten: Vollkorngetreide, fettarme Milch/-produkte, Obst/Rohkost plus Getränk. Im Gegensatz zu gezuckerten Frühstückscerealien gibt Vollkorngetreide seine Energie nur langsam ab. Somit ist die Leistungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum gegeben. Zudem sorgen sie für ausreichend Ballaststoffe und regen die Verdauung an. Die Pausen(vollkorn)brote sollten mit fettarmer Wurst und fettarmem Käse belegt sein. Ebenso wichtig sind Pausenbegleiter in Form von Obst und Gemüsesticks, die u. a. Vitamine liefern. Frühstück und Pausenbrot sollten sich in der Zusammensetzung ergänzen, morgens Müsli mit Obst und in der Pause Käsebrot mit Paprikastreifen.
  • Außerdem ist das Trinken ebenso wichtig: beim Frühstück zum Beispiel ungesüßte Teesorten, Wasser oder ab und zu Saftschorle. Cola, Limonaden oder ähnliche vermeintlich gesunde Energiegetränke und Fruchtnektar sind zu meiden, da sie viel Zucker und somit viele Kalorien enthalten. Sie schädigen außerdem den Zahnschmelz und erhöhen das Risiko auf Karies.
  • Die Grundschule sollte die Ernährungsgewohnheiten der Schülerinnen und Schüler aufgreifen. Fehlende Komponenten beim Frühstück sollen erkannt und Kinder dazu sensibilisiert werden, ihre Mahlzeiten kritisch zu reflektieren. Alternativen können bei einem gemeinsamen Frühstück angeboten und gute Beispiel aus der Klasse besonders betont werden. Das erhöht die Chance, dass Kinder zunehmend Einfluss auf Ihre Ernährung nehmen. 
  • Eine Aufklärung von Ernährungsgewohnheiten und deren Folgen sollte Teil der Elternarbeit werden. Kulturelle und sozioökonomische Unterschiede sind dabei sensibel zu beachten. Denn nicht die Kinder gehen in der Regel einkaufen, sondern Erwachsene, die damit die Grundlagen des Ernährungsangebotes maßgeblich mitbestimmen.

Hygieneregeln:

  • Schülerinnen und Schüler bringen viele Vorerfahrungen zum Thema Hygiene mit. Sie kennen das Gebot des Händewaschens vor Mahlzeiten und nach dem Toilettengang. Diese Regeln wurden durch Eltern und/ oder die KiTa vermittelt und auf unterschiedlichem Niveau erklärt und eingeübt.
  • Schülerinnen und Schüler sollten dazu sensibilisiert werden, dass unser Hände den wichtigsten Kontakt zur Außenwelt darstellen und deshalb Hauptträger für Keime sind, die Krankheiten übertragen. Sie haften an fetthaltigen Hautpartikeln und gelangen über Schleimhäute, Hautverletzungen oder durch natürliche Körperöffnungen, wie den Mund, in unseren Körper.
  • Je mehr Menschen an einem Ort zusammenkommen, desto schneller können sich Keime verbreiten. Sie werden beim Sprechen, Niesen, Husten oder dem direkten Kontakt übertragen. Aber auch beim Berühren von Gegenständen (Türklinken, Obsttabletts, Tischen, Treppengeländer, Nahrung…), die vorher mit ungewaschenen Händen angefasst wurden, ist eine Übertragung möglich.
  • Diese Wege sichtbar zu machen und die aufgestellten Hygieneregeln sinnvoll zu begründen ist Aufgabe von Schule und unterstützt die präventive Gesundheitserziehung.
  • Es ist daher ein wichtiger Schritt für alle Schülerinnen und Schüler, das richtige Händewaschen und die effektive Reinigung von bestimmten Gegenständen (Geschirr, Besteck, Gläser,…) zu lernen.

Wirkung von Seife:

  • Verschmutze Oberflächen, z.B. Haut oder Textilien, sind oft fetthaltig und damit wasserabweisend (hydrophob). In diesen Verschmutzungen können sich auch Keime befinden, die Krankheiten auslösen. Man kann sie allein mit Wasser nicht ausreichend säubern. Dazu braucht man Seife oder einen anderen waschaktiven Stoff.
  • Seifen entstehen aus dem Kochen von Fetten mit Laugen. Dabei entstehen Salze von Fettsäuren, die sogenannten Seifen. Diesen Vorgang nennt man Verseifung. Beim Verseifen mit Natronlauge entsteht z.B. Kernseife, beim Verseifen mit Kalilauge Schmierseife.
  • Seifen sind wasserlöslich und in gelöster Form leiten sie den elektrischen Strom. Die Seifenmoleküle trennen sich in einer wässrigen Lösung in Anionen (- geladen) und Kationen (+ geladen) auf . Die Seifenanionen bestehen aus einem Molekülteil (Carboxylatgruppe), die hydrophil (wasseranziehend) und polar ist. Der andere Molekülteil (Alkylrest) ist hydrophob (wasserabwesend).
  • Stoffe, deren Moleküle ein hydrophiles und hydrophobes Ende haben, nennt man Tenside. Außer Seifen, die aus tierischen oder pflanzlichen Fetten hergestellt werden können, gibt es noch ähnlich gebaute Stoffe aus Erdölprodukten.
  • Entsprechend ihrem Aufbau, lösen sich solche Moleküle sowohl in Wasser, als auch in fetthaltigen Stoffen.
  • Lässt man die Lösung eines Tensids in Wasser auf eine fetthaltige Oberfläche einwirken, so lösen sich die hydrophoben Enden im Fett, während die hydrophilen Enden aus dem Wasser herausragen. Auf diese Weise wird die ursprüngliche hydrophobe Oberfläche der verschmutzten Textilfaser oder Haut hydrophil und durch Wasser benetzbar. Wassermoleküle dringen in die Schmutzschicht ein und machen sie löchrig. Mechanische Einwirkung, wie erzeugte Reibung durch Bürsten, oder die Wärme des Wassers beschleunigen diesen Prozess.
  • Mehrere Seifenmoleküle können mit ihrem hydrophoben Molekülteil Schmutzteilchen einschließen. Dabei bilden sich sogenannte Micellen. Diese lösen sich im Wasser und es entsteht eine Emulsion (heterogenes Stoffgemisch von zwei Flüssigkeiten) von Fett und Wasser. (anders Beispiel für eine Emulsion ist Milch).