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Kapla-Steine als Baumaterial

Bei dem verwendeten Baumaterial handelt es sich um quaderförmige Bausteine mit den Abmessungen  117mm Länge, 23,4 mm Breite und 7,8 mm Höhe.
Die Proportionen entsprechen somit einem Verhältnis von 15:3:1. Dadurch ist es möglich, die Bausteine so zu verbauen, dass entweder 3 zusammengelegte Steine der Breite eines Steines entsprechen oder aber 15 zusammengelegte Steine der Länge eines Steines entsprechen.

Für die Konstruktion hat dies den Vorteil, dass auch bei unterschiedlicher Ausrichtung der Steine solide Blöcke gebaut werden können, die ein hohes Maß an Stabilität erreichen, obwohl es keine Befestigungs- oder Verbindungselemente gibt.

Grundsätzlich gesehen kann man die Bausteine auf 3 Arten ausrichten.

Der Schwerpunkt eines Quaders liegt im Schnittpunkt seiner Raumdiagonalen. Ein statisches Gleichgewicht ist dann gegeben, wenn die horizontale Koordinate des Schwerpunkts auf einer Unterlage liegt. Ist dies nicht der Fall, d.h. ist der Schwerpunkt ohne Unterlage, kippt der Körper aufgrund eines entstandenen Drehmoments.

Liegend erreicht der Baustein seine höchste Stabilität, da der Schwerpunkt möglichst tief liegt und die Kontaktfläche zum Untergrund maximal hoch ist.

Beim Verbauen sind Überstände möglich, die eine Verschiebung der Steine bis zum Schwerpunkt ermöglichen. Liegt der Schwerpunkt außerhalb der Auflagefläche, greift ein Drehmoment um den Schwerpunkt, welcher den Stein zum Kippen bringt.

Bei dieser Konstruktion ist jedoch zu beachten, dass bei Belastung (z.B. durch Spielzeugautos, Spielfiguren u.ä.) der Schwerpunkt verschoben wird und die Stabilität entsprechend leidet. Ist die Verschiebung nicht maximal ausgereizt sondern mehr in Richtung Auflagefläche verschoben, so bildet der Schwerpunkt ein „Gegengewicht“ für etwaige Belastungen.

Will man mit den Bausteinen Höhe gewinnen, so kann man die Bausteine auf die lange Kante stellen. Der Schwerpunkt liegt nun höher und bedingt dadurch, dass die Auflagefläche nur 7,8 mm in der Breite beträgt (der Schwerpunkt ist demnach bei mm 3,9) ist das Bauen in die Höhe instabiler. Für weitere Angriffskräfte (Luftzug…) ist die Angriffsfläche auch entsprechend größer. Nutzt man die Steine in dieser Ausrichtung, so bietet es sich an, die Steine um 90° zu versetzen und auf zwei Unterkonstruktionssteine aufzulegen, z.B. beim Turmbau.

Die geringste Stabilität bietet die hochkante Ausrichtung.  Der Schwerpunkt liegt entsprechend hoch über dem Boden, Reibungs- / (Haft-) Kräfte sind äußerst gering, da die Kontaktfläche zum Untergrund auf die schmale, kurze Kante beschränkt ist.
Um die Steine zu stabilisieren, ist es sinnig, weitere Steine als Querverbinder oben aufzulegen.
Die Verwendung der Steine in dieser Form ist z.B. für den Bau von Brücken hilfreich, da so schnell Höhe gewonnen werden kann.

Merkmale typischer Bauwerke