Reise zum Mond
Der Mond ist der einzige Himmelskörper, den Menschen mit bloßem Auge am Himmel sehen und beobachten können. Ein Sehnsuchtsort, der schon Menschen in der Vergangenheit fasziniert haben muss. Wichtige Funde, wie etwa die Himmelsscheibe von Nebra (ca. 2100 – 1700 v. Chr; Darstellung der Mondphasen), zeugen davon.
Nach dem Start des ersten künstlichen Erdsatelliten Sputnik 1 am 4. Oktober 1957 (Ortszeit: 2:50 Uhr, 5. Oktober) setze in den USA und Westeuropa der sogenannte „Sputnikschock“ ein, eine politische und gesellschaftliche Reaktion auf den technischen Fortschritt der Sowjektunion.
Mit der Rede John F. Kennedys 1961 setzte die Antwort des Westens ein: „Warum, fragen viele, der Mond? Warum soll das unser Ziel sein? Und sie können auch fragen, warum steigen sie nicht auf den höchsten Berg? (…) Wir haben uns entschlossen, zum Mond zu fliegen. Wir haben uns entschlossen, in diesem Jahrzehnt auf den Mond zu kommen, nicht weil es leicht wäre, sondern gerade weil es schwer ist, weil diese Aufgabe uns helfen wird, unsere besten Energien und Fähigkeiten einzusetzen und zu erproben, weil wir bereit sind, diese Herausforderung anzunehmen und sie nicht widerwillig aufschieben werden und weil wir beabsichtigen, zu gewinnen.“ (Wikipedia).
Die erste Mondlandung 1969 war das Ereignis des Jahres: Zum ersten Mal waren Menschen mit einer Rakete zum Erdtrabanten geflogen und sicher zurückgekehrt. Bis 1972 folgen weitere Mondmissionen in denen wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und Mondfahrzeuge dorthin transportiert wurden; Insgesamt 12 Menschen betraten bis dahin den Mond im Zeitraum von 1969 – 1972.
„Jahrzehntelang galt der Mond als toter Klotz, der allenfalls für Ebbe und Flut auf der Erde verantwortlich ist“, sagte Walter Pelzer, Chef der Deutschen Raumfahrtagentur. „Doch dann wurde Wassereis auf dem Mond entdeckt …“ Das war im August 2018. (Stirn 2022, 54).
Wasser auf dem Mond wäre nicht nur ein wichtiger Rohstoff zum Trinken, sondern ließe sich auch umwandeln in Sauerstoff und Wasserstoff, ein wichtiger Treibstofflieferant für Raketen.
Knapp 50 Jahre nach der letzten Mondlandung kündigten die USA an, noch in diesem Jahrzehnt mit dem Artemis-Programm der NASA erneut Menschen (zum ersten Mal auch eine Frau) auf den Erdtrabanten zu bringen.
Auf dem Mond soll dann auch ein dauerhaftes Basislager errichtet werden und zusammen mit dem Lunar Gateway, einer Raumstation in der Mondumlaufbahn, die sowohl zur Forschung als auch als „Umsteigebahnhof“ zwischen Raumfähre und Mondoberfläche dient, wird der nächste große Schritt der Menschheit vorbereitet: der erste Flug von Astronautinnen und Astronauten zum Mars (vgl. DLR).
Die NASA entwickelt dafür eine neue Rakete, das sog. Space Launch System, die gleichzeitig ein Raumschiff, Astronautinnen und Astronauten, sowie Fracht zum Mond transportieren kann. Artemis I ist die erste in einer Reihe von Missionen des Artemis-Programms der NASA. Bei dieser noch unbemannten Mission werden alle neu entwickelten Systeme im Zusammenspiel getestet – das Raumschiff, die Großrakete SLS (Space Launch System) und die Bodensysteme. Artemis II wird eine vierköpfige Crew an Bord haben und den Mond umrunden. Mit Artemis III sollen schließlich wieder Menschen auf dem Mond landen, frühestens 2025 (vgl. Tagesschau).
Neben den USA positionieren sich auch kleinere Raumfahrtnationen: Südkoreas Sonde ‚Danuri‘ soll nach Uran, Helium-3, Silizium und Aluminium suchen. Japan und Indien planen mit dem Rover ‚Lupex‘ bis zu 1,5 Meter tief in den Mondboden bohren. Und beim Lander ‚ Beresheet 2‘ kooperiert die israelische Firma SpaceIL mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (Stirn 2022, 54).