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Stummes Schreibgespräch

Das stumme Schreibgespräch ist eine Methode, bei der die Schülerinnen und Schüler ausschließlich schriftlich miteinander kommunizieren. Von einem Impuls oder eine Frage angeregt, halten die Kinder ihre Gedanken schriftlich auf einem gemeinsamen Blatt, einer Pappe oder einem Plakat fest. Da die Kinder auch auf Äußerungen anderer Kinder Bezug nehmen können, entsteht ein stummer Dialog, aber auch eine Stichpunktliste, ein Cluster, eine Mindmap oder eine Geschichte sind denkbar. Die Kinder haben mit dieser Methode sowohl zum Start einer Unterrichtsreihe, als auch zu deren Abschluss oder zu einem bestimmten Thema die Möglichkeit, gemeinsam entwickelte Äußerungen festhalten.

Für die Umsetzung im Unterricht ist es wichtig, einen geeigneten Impuls auszuwählen. Das kann neben einer Fragestellung (Beispiel: Baum unter der Lupe) auch eine Aussage oder ein Bild (Beispiel: Kunststoffdetektive) sein. Der Impuls wird meist auf einem großen Plakat oder einer Pappe aufgeschrieben oder aufgeklebt und so auf einem Tisch oder einer Tischgruppe positioniert, dass ihn die Kinder gut von mehreren Seiten einsehen und ihre Beiträge aufschreiben können. Oft werden mehrere Impulse ausgelegt und die Kinder begeben sich im Laufe der Arbeitsphase von Plakat zu Plakat.

Entscheidend ist, dass die Schülerinnen und Schüler während der Schreibphase nicht miteinander sprechen, sondern ihre Gedanken ausschließlich schriftlich äußern. Dabei formulieren sie Kommentare und kurze Sätze zu den Impulsen, lesen aber auch die Beiträge der anderen Kinder und haben die Möglichkeit diese um die eigene Sichtweise zu ergänzen oder Rückfragen zu stellen. Da die Kinder mehrere Runden durch den Raum machen, können sie auch Bemerkungen zu den eigenen Aussagen erneut kommentieren. Nach einer vorgegebenen Zeit oder bei abnehmender Dynamik neuer schriftlicher Beiträge wird das Gespräch durch die Lehrkraft beendet.

Im Anschluss werden die Aussagen der Plakate in einem (normalen) Unterrichtsgespräch aufgegriffen, indem sie beispielhaft vorgelesen werden oder die Kinder die Möglichkeit erhalten sich zu Beiträgen zu äußern, die sie besonders interessant fanden.

Wird die Methode zum Beginn einer Unterrichtsreihe zur schriftlichen Fixierung des Vorwissens eingesetzt, können die Plakate auch zum Ende erneut ausgelegt und gegebenenfalls mit einer anderen Schriftfarbe ergänzt werden. Auf diese Weise wird der Lernfortschritt besonders anschaulich.

Durch den hohen Anteil schriftlicher Elemente bei dieser Methode, sollten die Kinder  über ein angemessenes Lese- und Schreibniveau verfügen. Auch die Einhaltung der Stille während der Arbeitsphase bedeutet für einige Kinder eine Herausforderung. Insgesamt ist die Methode daher eher für den Einsatz in einem dritten oder vierten Schuljahr geeignet.

Zur Einführung ist es sinnvoll, diese Methode zunächst in Partner- oder Kleingruppenarbeit zu erproben. Die entstandenen Plakate können dann untereinander ausgetauscht und diskutiert werden.

Die Methode bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • Ruhe im Raum fördert die Konzentration
  • Der schriftliche Austausch schafft eine intensivere Kommunikation über das Thema
  • Auch stillere Schülerinnen und Schüler kommen zu Wort
  • Der Unterricht wird durch diese besondere Kommunikationsform aufgelockert

Materialbedarf:

  • Tische/ Tischgruppen
  • Plakate/ Poster oder Papier
  • Stifte

Die Methode im Unterrichtsbeispiel:

"Kunststoffe"

"Baum unter der Lupe"