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Beobachten im Sachunterricht

Dem Beobachten kommt im Sachunterricht eine besondere Rolle zu. Es ist „die Grundlage naturwissenschaftlichen Arbeitens und naturwissenschaftlicher Erkenntnis“ (Schreier 1999). Die visuelle Wahrnehmung von Phänomenen und deren kognitive Verarbeitung gehören zu den grundlegenden Fähigkeiten des Menschen, wodurch das Beobachten als unterrichtliche Methode direkt an den Fähigkeiten und Vorerfahrungen von Grundschulkindern ansetzt. Neben der Gewinnung von inhaltlichen Erkenntnissen zielt das Beobachten im Sachunterricht auf die Schulung von Beobachtungsfähigkeit ab. Diese ist von grundlegender Bedeutung für die kindliche Entwicklung sowie das kindliche Weltverstehen. Um beiden Zielsetzungen gerecht zu werden, bedarf es eines bewussten Einsatzes dieser Methode (Von Reeken 2003).

Beobachten ist dem Betrachten von Sachverhalten weit überlegen und sollte darüber hinaus auch immer das Zeichnen und Beschreiben dieser umfassen (Schreier 1999). Zur Schulung von Beobachtungsfähigkeit müssen nach von Reeken folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Beobachtungskontexte müssen gezielt ausgewählt werden, sodass Kinder zunehmend eigenständig Fragen und Hypothesen aus Problemsituationen gewinnen und in konkrete, aber beschränkte Beobachtungssituationen umsetzen können. Dabei sind Kurz- und Langzeitbeobachtungen zu unterscheiden und entsprechend unterrichtlich einzubinden.
  • Beobachtungen können häufig fehlerbehaftet sein. Aus diesem Grund sollten diese in Gruppen durchgeführt oder miteinander verglichen werden. Dadurch kann die Lerngruppe einerseits zu gesicherteren Ergebnissen gelangen und sich andererseits über Fehlerquellen bewusst werden.
  • Je nach Beobachtungsziel und -objekt können sich Hilfestellungen als sinnvoll erweisen. Dazu gehören sowohl Beobachtungsbögen, die die Beobachtungskriterien enthalten, als auch technische Hilfsmittel.
  • Eine Dokumentation der Beobachtungsergebnisse ist von großer Bedeutung. Die dabei stattfindende gedankliche Verarbeitung des Beobachteten greift die Ausgangsfragen und -hypothesen wieder auf und fragt nach der Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse (Von Reeken 2003).

Unterrichtsbeispiele:

Unterrichtsanregung "Wetter"