Lernen an Stationen
Lernen an Stationen ist eine Ende der 80er Jahre entwickelte Lehrmethode reformpädagogischer Prägung. Vergleichbar zum sportlichen Zirkeltraining werden hier einzelne Lernstationen zu einem Thema unter Berücksichtigung verschiedener Sozialformen, Lernmethoden, Zugangsweisen und Ausdrucksformen meist durch den Lehrer vorbereitet und im Klassenraum angeordnet. Durch das bereitgestellte, vielfältige Material soll den Ansprüchen eines mehrkanaligen, ganzheitlichen Lernens mit allen Sinnen, eines Lernens mit Kopf, Herz und Hand bzw. einem handlungsorientierten Erfahrungslernen durch Originalbegegnung Rechnung getragen werden.
Um diese Ziele innerhalb der Lernsituation eines Lernens an Stationen verwirklichen zu können, sollten Gruppeneinteilung, Stationswechsel, Bearbeitungszeit und Stationswahl möglichst offen gestaltet werden, so dass die Schülerinnen und Schüler möglichst selbstgesteuert und lehrerunabhängig arbeiten können. (vgl. Kaiser, A. 1997, S. 207)
Kennzeichen eines Lernens an Stationen:
- Von der Lehrkraft wird ein Materialangebot didaktisch sorgfältig zusammengestellt, das von den SuS in Form von Stationen individuell bearbeitet wird.
- Geplant wird von der Lehrkraft für einen konkreten Schwerpunkt innerhalb eines Themengebiets,
- für eine bzw. vorzugsweise mehrere Unterrichtseinheiten.
- Die SuS sollen selbstständig handelnd-entdeckend lernen können (Beachtung unterschiedlicher Lerntypen, Lernwege und Interessen).
Hauptaufgaben der Lehrkraft:
- Sammeln und Arrangieren von Lernmaterialien
- Differenzierung/ Individualisierung des Lernangebots für die Lerngruppe
- Strukturierung des Lernangebots zum selbstständigen Erarbeiten
- Während des Unterrichts steht die Lehrkraft für individuelle Hilfestellungen zur Verfügung.
Zu Beginn einer Unterrichtsreihe eröffnen Lernstationen vielfältige Zugänge zum Unterrichtsgegenstand – beispielsweise durch einen Phänomenkreis. Werden sie im Verlauf der Reihe zur vertiefenden Erarbeitung eingesetzt, müssen die Ziele der Stationenarbeit zuvor mit den SuS transparent entwickelt werden („nach der Stationenarbeit wollen wir ... genauer wissen / besser können ...“), um blindem Aktionismus vorzubeugen. Zum Abschluss einer Reihe bieten sie die Möglichkeit, den Lernertrag nicht nur verbal, sondern auch auf enaktiv-handelnder Ebene zu erfassen.
Die Methode im Unterrichtsbeispiel:
Unterrichtsanregung "Wärmedämmung im Hausbau" (Zum Abschluss der Reihe)