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Messages – Erproben verschiedener Kommunikationswege

Worum geht es?

Durch die forschende Auseinandersetzung mit verschiedenen Kommunikationsformen erhalten die Kinder Einblicke in die Vorteile, Möglichkeiten und Grenzen verschiedener „Kommunikations-werge“. Auf diese Weise wird der kritisch-reflexive Umgang mit verschiedenen Kommunikations-formen unterstützt.

Fachlicher Hintergrund

Das Morsealphabet

1937 stellte Samuel F. B. Morse, ein amerikanischer Maler und Erfinder, seine neuste Erfindung vor. Mit seinem Morseapparat konnte er mithilfe von elektrischen Impulsen kurze und lange Zeichen sogar über große Entfernungen verschicken. Passend zu seinem Morseapparat entwickelte er ein Morsealphabet. Dafür ordnete er jedem Buchstaben und jeder Zahl einen bestimmten Code zu. Kurze Signale stellte er als Punkte dar, lan-ge Signale als Striche. So konnte er Wörter und sogar ganze Texte mit seinem Morseapparat ver-schicken.

Stille Post

Beim Spiel Stille Post stellen sich mehrere Kinder in einer Reihe auf. Das erste Kind in der Reihe überlegt sich ein Wort, schreibt es auf einen Zettel und legt ihn beiseite. Dabei darf das Wort ruhig etwas länger oder schwieriger sein. Nun flüstert das erste Kind das Wort in das Ohr seines Nachbarkindes. Die anderen Kinder sollen das Wort dabei nicht hören. Außerdem darf das Wort nicht wiederholt werden. Daraufhin flüstert das Nachbarkind dem nächsten Kind das Wort ins Ohr. Dies geht nun so lange weiter, bis das Wort beim letzten Kind angekommen ist. Das letzte Kind sagt, was es verstanden hat. Spannend ist jetzt, ob das gesendete Wort mit dem empfangenen Wort übereinstimmt.

Smileys/ Emoticons und SMS-Abkürzungen

Bei Emoticons handelt es sich um Zeichenfolgen, die im Rahmen der schriftlichen Kommunikation entweder Stimmungs- oder Gefühlszustände ausdrücken. Emoticons werden häufig beim Chatten, in Forumsdiskussionen, in Emails und beim SMS-Schreiben genutzt. Darüber hinaus tauchen sie gelegentlich auch im Rahmen von lockerer handschriftlicher Kommunikation auf. Die am häufigsten verwendeten Emoticons sind Smileys. Dabei handelt es sich meist um liegende Strichbilder von Gesichtern. SMS-Abkürzungen haben sich aufgrund der 160-Zeichen-Begrenzung der Kurzmitteilungen etab-liert. Während manche Abkürzungen nur innerhalb begrenzter Personenkreise zum Einsatz kom-men, werden andere Abkürzungen nahezu weltweit genutzt und verstanden. Viele Abkürzungen entsprechen auch der Jugendsprache.

Didaktischer Hintergrund

Heutzutage sind Mitteilungen in unterschiedlichster Form und mit verschiedensten Inhalten und Intentionen im täglichen Leben von Kindern und Erwachsenen allgegenwärtig. Vor allem bei den jüngeren Benutzern erfreuen sich speziell Angebote wie WhatsApp und Twitter wachsender Beliebtheit. Neben Textnachrichten werden auch immer mehr Fotos, Videos und Sprachnachrich-ten versandt. Spätestens seit der Übernahme durch Facebook werden allerdings auch Fragen z.B. rund um den Datenschutz laut und selbst unter Kindern und Jugendlichen intensiv diskutiert. Daher sollen sich Grundschulkinder im Rahmen dieser Unterrichtsreihe exemplarisch mit ausge-wählten Kommunikationsformen auseinandersetzen und Einblicke in die Vorteile, Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Kommunikationswergen erhalten.

Unterrichtsdurchführung

Nun erproben die Kinder in Kleingruppen die verschiedene Kommunikationsformen. Dies kann entweder in aufeinander folgenden Unterrichtsstunden erfolgen oder alternativ als Stationenar-beit organisiert werden.

Das Morsealphabet

Die Kinder lernen das Morsealphabet kennen und erproben, wie man damit Wörter und sogar gan-ze Sätze in einen Code aus kurzen und langen Zeichen umwandeln und somit Informationen selbst über große Entfernungen verschicken kann. Beim Morsen mit einer Taschenlampe erkennen die Kinder auch erste Grenzen der Methode. So ist hier der Sichtkontakt eine notwendige Voraussetzung. Ergänzend oder im Rahmen der Differenzierung können weitere Versuche mit anderen Sender-medien durchgeführt werden. So können die Kinder zum Beispiel herausfinden, dass man mit ei-ner Hupe auch Signale ohne direkten Sichtkontakt übermitteln kann.

Stille Post

Das Spielen des Spiels Stille Post ermöglicht den Kindern die Erkenntnis, dass sich Nachrichten im Rahmen eines Kommunikationsverlaufs ändern können und manchmal sogar zu ganz anderen Nachrichten werden. Dies entspricht dem Alltagsphänomen, dass Informationen über mehrere Personen oftmals unvollständig oder verfälscht weitergegeben werden und sensibilisiert die Kin-der für die Fehleranfälligkeit von Kommunikationswegen.

Smileys/ Emoticons und SMS-Abkürzungen

An der Tafel oder im Stuhlkreis werden Smileys (bzw. Emoticons) und SMS-Abkürzungen aufge-hängt bzw. ausgelegt. Zunächst stellen die Kinder gemeinsam begründete Vermutungen über die Bedeutung der jeweiligen Zeichenkombinationen und Abkürzungen auf. Anschließend erhalten die Kinder zugehörige Begriffskarten und versuchen, diese den Smileys und SMS-Abkürzungen zuzu-ordnen. Dabei überprüfen sie gleichzeitig ihre eigenen ursprünglichen Erklärungen. So erkennen die Kinder, dass sowohl die Smileys als auch die Abkürzungen schnell zu Missverständnissen führen können und zum Teil nur schwer zu verstehen sind.

In einem zweiten Schritt erfinden die Kinder dann eigene Smileys und Abkürzungen und erproben diese im Rahmen einer Partner- oder Gruppenarbeit.

Zusätzlich können die Kinder im Rahmen der Differenzierung versuchen, eine Nachricht über ihren Schulalltag in SMS-Länge (maximal 160 Zeichen) zu verfassen.

Abschluss

Zum Abschluss der Reihe berichten die Schülerinnen und Schülern von ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Kommunikationsformen und beschreiben ggf. ihre selbst entwickelten Versuchsva-riationen.

Für die Reflexionsphase bietet sich der Einsatz von Leitfragen an. Diese könnten lauten:

  • Was hast du bei den verschiedenen Aufgaben festgestellt?
  • Welche Vorteile bieten die verschiedenen Kommunikationsformen?
  • Welche Nachteile haben die verschiedenen Kommunikationsformen?
  • Wie hast du die Kommunikationsformen verändert? Was hast du dabei festgestellt?
  • Haben unsere heutigen Kommunikationsmittel auch Vorteile oder Nachteile?
  • Wie können wir sicher sein, dass Nachrichten richtig übermittelt wurden? Was würdet ihr tun, um das sicherzustellen?

Lernanschlüsse

Im Anschluss an die Unterrichtsreihe können in der Schule verschiedene Kommunikationsformen erprobt werden. Beispielsweise beinhalten einige Lernprogramme Chatprogramme, mithilfe derer die Kinder in einem geschützten Raum untereinander kommunizieren können.

Darüber hinaus können weiterführende Fragen rund um den Datenschutz und die Sicherheit beim Kommunizieren thematisiert werden.

Medienkompetenzrahmen

3.1, 3.3, 5.1, 5.3, 5.4